• 01.03.2002 14:54

  • von Reinhart Linke

Williams und Head: Haben zwei sehr gute Fahrer

Sir Frank Williams und Patrick Head sprechen im Interview über die Gegner ihres Teams im Jahr 2002

(Motorsport-Total.com) - Die BMW-Williams-Fahrer Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya konnten am Freitag im Freien Training in Melbourne die dritt- und viertschnellsten Runden fahren, hatten jedoch beide mehr als 1,5 Sekunden Rückstand zur schnellsten Runde von Michael Schumacher. Vor dem ersten Training der neuen Saison äußerten sich die beiden Inhaber des Teams aus Grove, Teamchef Sir Frank Williams und Technikdirektor Patrick Head, in einem Interview auf der teameigenen Website über ihre möglichen Konkurrenten in der Formel-1-Saison 2002.

Titel-Bild zur News: Frank Williams

BMW-Williams-Teamchef Sir Frank Williams ist mit seinen Fahrern zufrieden

Außerdem sprachen die beiden über den "Faktor Schumacher", den 2000 beeindruckenden Jenson Button und den im vergangenen Jahr starken Kimi Räikkönen, der in diesem Jahr die Nachfolge von Mika Häkkinen im McLaren-Mercedes-Team antritt.

Head: Sauber und Renault sind stark

Frage: "Wer wird dieses Jahr besonders stark sein?"
Frank Williams: "Sauber hat viele Hausaufgaben erledigt und viel getestet. Sie wissen, was sie erreichen möchten. Unsere Freunde von Renault sind auch sehr fähig."
Patrick Head: "Ja, Sauber profitiert von der Unterstützung durch Ferrari und haben immer gute Autos gebaut. Sie könnten dieses Jahr eine Überraschung sein. BAR steht zwar nicht an der Spitze, aber haben Stabilität in ihren Reihen."

Frage: "Was denken sie über den Einsatz des alten Autos von Ferrari beim ersten Grand Prix?"
Head: "Es ist ein schnelles altes Auto!"

Frage: "Wie gut ist Ferrari ihrer Meinung nach ohne Michael Schumacher?"
Head: "Michaels vollständige Führung ist der entscheidende Faktor, seine Beteiligung an allem ist der große Unterschied. Er ist ein Denker."

Frage: "Würde Michael einen Unterschied bei Williams machen?"
Head: "Nein, wir haben zwei großartige Fahrer."

Williams: "Dennis ist ein hervorragender Manager"

Frage: "Gibt es zwischen Ralf und Juan Reibungen?"
Williams: "Nein, es gibt keine Probleme zwischen den beiden."
Head: "Sam Michael (Chefingenieur; d. Red.) berichtete während den Testfahrten, dass in ihnen das Feuer brennt! Beide haben das Interesse, zusammen zu arbeiten. Sie haben beide unterschiedliche Charaktere und arbeiten auf technischer Ebene zusammen."

Frage: "Denken sie, dass McLaren konkurrenzfähig ist, mit ihrem neuen Fahrer und der neuen Fabrik Paragon?"
Williams: "Gut, Ron Dennis ist ein hervorragender Manager, sehr gut organisiert."
Head: "Paragon muss aber eine Ablenkung sein, weil es eine ganz neue Firma ist."

Frage: "... und David Coulthards Chancen?"
Head: "Es wird ein kritisches Jahr für 'DC'. Er ist sehr schnell auf der Strecke und natürlich ist er sehr erfahren, aber er muss das Auto sehr viel testen."

Frage: "Denken Sie, dass McLaren in diesem Jahr ein gutes Auto produziert hat?"
Head: "Sie scheinen wirklich sehr hart zu arbeiten an einem sehr mutigen Auto."

Frage: "Was denken sie über den jungen Kimi Räikkönen?"
Head: "Sehr speziell."
Williams: "Bemerkenswert. Er hatte vermutlich ein so gutes Jahr wie Jenson 2000."

Williams: "Button wurde fürs Rennfahren geboren"

Frage: "... und was denken sie über Jensons Zukunft?"
Williams: "Ich führte einige Gespräche mit Jenson in der letzten Saison. Ich habe sehr großen Respekt vor ihm. Selbstverständlich werde ich ihn in diesem Jahr beobachten, weil wir Interesse an ihm haben. Dieser junge wurde geboren, um ein Formel-1-Rennfahrer zu werden."
Head: "Jenson muss eine gute Saison haben, aber die Tests haben gut ausgesehen."

Frage: "Kimi und Jenson sind beide ungefähr 22 Jahre alt. Gibt es ein ideales Alter für die Formel 1?"
Williams: "Nein. Rundenzeiten zählen."

Frage: "Denken sie, dass Max (Mosley) und Bernie (Ecclestone) in der Zukunft Erfolg haben werden?"
Williams: "Ich interessiere mich nicht für Folgen, so lange der größte Anteil des Geldes unter den Teams bleibt."

Frage: "Was ist mit Leo Kirch und seinen Problemen. Glauben sie, dass Bernie die Formel-1-Rechte zurückkaufen will?"
Williams: "Er könnte die Rechte zurückkaufen. Er liebt Eigentum und Geldmachen! Aber wie alle Geschäftsleute informieren sie einen nie, was sie planen."