Williams setzt auf das Renntempo

Nach einem nicht optimal verlaufenen Qualifying setzt man bei Williams die Hoffnung auf das Reifenmanagement - Zwei Stopps dennoch wahrscheinlicher als einer

(Motorsport-Total.com) - Die Williams-Piloten Bruno Senna und Pastor Maldonado nehmen den Grand Prix von Italien in Monza von den Startplätzen 14 und 22 in Angriff. Am Einzug in Q3 scheiterten am Samstag sowohl der Brasilianer als auch der Venezolaner, für den nach einem Fahrfehler in Q2 die zwölftschnellste Zeit in Q2 notiert wurde. In der Startaufstellung muss Maldonado durch seine "Schulden" aus Spa um zehn Plätze nach hinten.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Bei Williams rechnet am für den Sonntag eher mit zwei Stopps als mit einem Zoom

"Es geht sehr eng zu. Das haben wir schon vor einer Woche in Spa gesehen", spricht Williams-Chefingenieur Mark Gillan auf die Leistungsdichte im Feld an. "Wir hatten trotzdem erwartet, hier in Q3 dabei zu sein. Als Team sind wir daher ein bisschen enttäuscht. Unterm Strich hatten wir aber einfach nicht ganz das Tempo wie in der vergangenen Woche. Die Qualifikation ist mittlerweile einfach ganz brutal. Ein paar Hundertstel oder sogar Tausendstel können einen sehr großen Unterschied ausmachen. Vor allem weiter vorn in Q3", hält der Brite fest.

Laut Maldonado war das Potenzial, in Q3 vorzustoßen, aber durchaus vorhanden. "Leider machte ich auf meiner letzten Runde in Q2 einen Fehler, sonst wären die Top 10 möglich gewesen. Das Rennen zu gewinnen, wird jetzt natürlich schwierig, aber ein paar Punkte sollten drin sein. Auf dieser Strecke kann schon in der ersten Kurve viel passieren", so der Venezolaner.

Bruno Senna am Limit unterwegs

Teamkollege Senna steht am Sonntag vier Startreihen weiter vorn und merkt an, dass für ihn diesmal nicht mehr drin war. "Es war nicht so, dass ich heute einen großen Fehler eingebaut und dadurch zehn Plätze verschenkt hätte. Ich war heute wirklich am Limit des Autos unterwegs, aber für die Top 10 hat es nicht gereicht", so der Brasilianer.

Bruno Senna

Laut Bruno Senna war für ihn am Samstag in Monza nicht mehr drin als Q2 Zoom

"Was mich zuversichtlich stimmt, ist das Renntempo von Pastor gestern auf den Longruns", sagt Senna und fügt hinzu: "Ich hoffe, wir können morgen ein starkes Rennen zeigen. Die Reifen werden entscheidend sein. Auch wenn eine Ein-Stopp-Strategie in der Theorie schneller aussieht, könnten sich zwei Stopps als die bessere Wahl herausstellen, da es durchaus ein paar Probleme mit dem Verschleiß geben könnte."

Chefingenieur Gillan sieht es ähnlich: "Die Taktik wird entscheidend sein. Ich glaube, wir werden am Sonntag unterschiedliche Strategien sehen. Das Überholen sollte ziemlich einfach sein, wenn man am Ende der Geraden schnell ist. Du musst natürlich einen guten Kurvenausgang erwischen. Über die Renndistanz gesehen wird es dann vor allem auf den Umgang mit den Reifen ankommen."

Maldonado als Meister im Umgang mit den Reifen

In diesem Zusammenhang setzt der Brite vor allem auf die Qualitäten von Maldonado. "Pastor ist ein sehr guter Fahrer, der vor allem das Thema Reifenmanagement hervorragend versteht. Ich glaube, die Leute da draußen unterschätzen, wie gut Pastor wirklich ist, wenn es darum geht, das Auto zu verstehen", so Gillan, der mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf gesteht: "Als Team sollten wir insgesamt mehr Punkte auf dem Konto haben."

"Wir trafen in dieser Saison schon einige sehr gute Entscheidungen", spricht der Chefingenieur vor allem auf den Grand Prix von Spanien an, wo Maldonado dank der richtigen Strategie und seines schonenden Umgangs mit den Pirelli-Reifen zum Sieg fuhr. "Wo Menschen am Werk sind, passieren aber auch Fehler", hält Gillan mit Blick auf die durch diverse Zwischenfälle bei den zurückliegenden Rennen liegengelassenen Punkte fest. Maldonado jedenfalls hat sich fest vorgenommen, am Sonntag in Monza unbedingt ins Ziel zu kommen: "Ich bin mir sicher, dass wir im Rennen deutlich besser abscheiden werden als auf Platz 22."