• 19.09.2013 18:33

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Williams schwant Übles: Wenn's mal wieder bitter wird

Pastor Maldonado und Valtteri Bottas sind aufgrund verlorerener Stärken auf der Bremse und einem unbekannten Kurs für Singapur alles andere als zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahr träumte Pastor Maldonado in der Nacht von Singapur noch von einem Podiumsplatz. 2013 muss der Venezolaner wohl eher verhindern, schweißgebadet aufzuwachen. Bei Williams läuft in dieser Saison gar nichts zusammen. Es bleiben Durchhalteparolen einer Truppe, für die es rasant bergab ging: "Das aktuelle Auto scheint sich verbessern und wir machen große Fortschritte. Wir müssen die Rennen beenden und daraus lernen", backt Maldonado ganz kleine Brötchen.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado musste in Monza ordentlich auf die Zähne beißen Zoom

Obwohl nicht mehr viele Grands Prix im Kalender stehen, setzt der 28-Jährige auf den Rest der Saison: "Aktuell führen wir Schritt für Schritt neue Teile am Auto ein, manche Dinge kommen erst nach zwei oder drei Rennen. Dann können wir hoffentlich angreifen." Genau diese Verbesserungen sind es, die seinen Teamkollegen Valtteri Bottas optimistisch stimmen: "Unser Ziel sind Punkte", wagt sich der Finne ungeachtet - oder eben gerade wegen - der schwachen Leistung in Italien aus der Deckung: "Es ist eine ganz andere Strecke als Monza und wir können stärker sein."

Viele Kurven und ein verwinkeltes Layout scheinen nach dem Geschmack des Teams aus Grove: "Der Kurs sollte dem Auto zu liegen", hofft Bottas. "Unsere kleinen Updates machen es möglich, um Punkte zu fahren, wenn sie funktionieren." Auch Maldonado hat die Flinte noch nicht ins Korn geworfen und hofft, dass dezente Maßnahmen große Wirkung haben: "Die Abstände sind so klein: Verbesserst du dich um eine Zehntelsekunde, wird alles einfacher. Speziell im Qualifying, denn im Rennen können wir uns behaupten. Sind wir Zwölfter, können wir das Tempo mitgehen."


Fotos: Großer Preis von Singapur, Pre-Events


Doch selbst das würde wohl kaum für WM-Zähler reichen: "Im vergangenen Jahr war ich unter den Top 5, wenn ich meine Runde zusammenbekommen habe. Gelingt mir das heute, sind wir immer noch weit weg", seufzt Maldonado und sieht seine Chance in einer punktgenauen Vorbereitung auf seine Qualifyingrunde. Würden Verkehr und Reifentemperatur mitspielen, könne man "bestehen", wenn auch nicht mit dem Glanz des Vorjahres. Was hat sich seitdem verändert? "Keine Ahnung", rätselt Maldonado und zählt Reifen, Abtriebsniveau und die stärkere Konkurrenz auf.

Flöten ist allen voran die Williams-Stärke am Kurveneingang und auf der Bremse. "Jetzt fehlt es überall, zwei Sekunden sind eine Welt - an Top-Speed auf der Geraden, an Abtrieb, an allem", graust es Maldonado. Auch Bottas ist nicht unbedingt nach Eierkuchen zumute, wenn es um die Aussichten für Singapur geht: "Es wird ein schwieriges Wochenende", schwant dem Neuling, der seine Premiere auf dem engen und kurvenreichen Stadtkurs feiert, Übles. "Auch in Monaco war ich zum ersten Mal. Und dann noch auf dieser Strecke. Es gibt am Freitag viel zu lernen." Er sagt aber auch: "Hier können wir Punkte holen, im Rennen viele Dinge passieren - wie eine Safety-Car-Phase."