• 03.03.2009 15:54

  • von Stefan Ziegler

Williams ohne Nachwuchssorgen

Das britische Williams-Team stemmt neben dem Formel-1-Projekt in dieser Saison auch noch die Fertigung der neuen Formel-2-Boliden

(Motorsport-Total.com) - 2009 markiert nicht nur in der Formel 1 den Beginn einer neuen Zeitrechnung, auch der Rennsport-Nachwuchs darf sich in diesem Jahr über einige Neuerungen freuen. So feiert die Formel 2 in dieser Saison ihr Comeback und möchte jungen Piloten einen alternativen und zugleich günstigen Weg in die Formel 1 bieten. Dass die Stars von Morgen überhaupt in den Rennbetrieb einsteigen können, ist nicht zuletzt dem britischen Traditionsrennstall von Frank Williams und Patrick Head zu verdanken.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Jerez, Circuit de Jerez

Das Williams-Team zeichnet auch für die neuen Formel-2-Boliden verantwortlich

Die beiden Formel-1-Urgesteine haben sich trotz anfänglicher Zweifel dazu entschieden, sich neben dem eigenen Grand-Prix-Projekt auch noch einer zweite Aufgabe zu stellen: Dem Entwerfen und Konstruieren eines Formel-Flitzers für die neugeschaffene Liga der Nachwuchsfahrer. "Als ich zum ersten Mal von der ganzen Geschichte hörte, war ich nicht sonderlich begeistert", musste Teamchef Williams gestehen.#w1#

"Ich hatte Angst, dass wir unsere Ressourcen im Bereich Formel 1 dadurch einschränken könnten. Aber ich habe dazugelernt - es gab überhaupt keine Probleme dabei", stellte der Brite im Laufe der Zeit fest. So entstanden unter der Regie des ehemaligen Technischen Direktors von Williams der neuen Rennwagen, welcher in dieser Woche in Brands Hatch seine Streckenpremiere erleben durfte.

Für einen Grand-Prix-Haudegen wie Head hatte die Entwicklung dieses Fahrzeugs genau die richtige Kragenweite: "Es war schon eine sehr große Herausforderung, ein Auto bauen zu müssen, das einfach ist, aber gleichzeitig eine gute Performance zeigt. Es sollte nicht zu komplex werden, günstig sein und trotzdem viel Abtrieb erzeugen", kam der Williams-Teilhaber auf seinen Auftrag zu sprechen.

"Ich bin mir sicher, dass wir für diese Meisterschaft ein gutes Auto gebaut haben", zog Head ein zufriedenes Fazit - und selbst Teamchef Williams zeigte sich angesichts dieses Projekts durchaus angetan: "Ich hätte niemals gedacht, dass man Motorsport so günstig betreiben kann. Es gibt ab sofort mit der Formel 2 und der GP2 zwei Wege, die in Richtung Formel 1 führen."

Dass diese Wege früher oder später auch in ein Renncockpit beim Williams-Team führen können, unterstreicht die aktuelle Fahrerpaarung der Briten: Nico Rosberg ist der erste Gewinner der im Jahr 2005 erstmals ausgetragenen GP2-Meisterschaft und auch Kazuki Nakajima hat seine Wurzeln in der GP2. Und der Sieger der Formel 2 darf schon einmal probeweise in einem Williams Platz nehmen und testen...