• 26.05.2011 19:04

  • von Stefan Ziegler

Williams mit "ordentlichem Tag" in Monte Carlo

Renningenieur Tom McCullough ist sehr zufrieden mit dem Trainingsauftakt von Williams und verspricht eine Steigerung in der Qualifikation und im Rennen

(Motorsport-Total.com) - Das britische Williams-Team startete mit soliden Ergebnissen in das sechste Wochenende des Jahres. Rubens Barrichello sicherte sich in 1:17.570 Minuten den 13. Platz, Pastor Maldonado landete knapp ein halbes Zehntel dahinter auf Position 15. Entsprechend zufrieden zeigt sich Tom Cullough, Renningenieur beim britischen Traditionsteam, mit den ersten Ausfahrten seiner beiden Piloten.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello war im Freien Training der schneller der beiden Williams-Piloten

"Wir hatten einen ordentlichen Tag, denn wir konnten in beiden Sessions sehr viele Kilometer mit beiden Autos zurücklegen. Wir trugen viele Informationen zusammen, um die kommenden Tage - also Samstag und Sonntag - vorbereiten zu können", meint der Brite. In der Tat: Maldonado umrundete den Kurs 79 Mal, Barrichello zog insgesamt 63 Mal seine Kreise im Fürstentum am Mittelmeer.

Dabei konzentrierte sich das südamerikanische Duo hauptsächlich auf die Abstimmungsarbeit am FW33. "Wir verfügen über viele Daten aus den vergangenen Jahren, in denen wir hier am Start waren. Im Hinblick auf das Setup haben wir also schon eine grobe Vorstellung, was hier in Monte Carlo verlangt wird. Die Pirelli-Reifen machen das Ganze aber zu einer neuen Erfahrung für uns."


Fotos: Williams, Großer Preis von Monaco


"Mit diesen Pneus waren wir hier natürlich noch nie", erklärt McCullough. "Die Fahrer waren zufrieden mit unserem Basissetup. Wir führten diverse Tests durch und unsere Piloten zeigten sich speziell bei wenig Sprit recht angetan vom Fahrzeug. Wir müssen uns im Hinblick auf das Fahren mit vollen Tanks noch etwas steigern, hoffen aber, dass uns dabei noch ein paar Fortschritte beim Setup gelingen."

Überholen ist möglich, aber schwierig

"Sowohl der superweiche als auch der weiche Reifen machen einen guten Eindruck", hält der Ingenieur von Barrichello fest und merkt an: "Die Temperaturen sind recht hoch, sodass wir in diesem Bereich keinerlei Schwierigkeiten hatten. Der Reifenverschleiß war bisher ebenfalls kein Problem. Hier in Monaco versucht man im Rennen natürlich immer, möglichst wenig Boxenstopps zu absolvieren."

"Aus diesem Grund sind die Longruns so wichtig." Tom McCullough

"Aus diesem Grund sind die Longruns so wichtig, denn dabei schaut man, wie lange man fahren kann, ohne allzu verwundbar zu werden", erläutert McCullough. Überholen soll ja schließlich drin sein, wo man dafür doch extra den verstellbaren Heckflügel einsetzen kann. Renningenieur McCullough ist aber skeptisch, was diese Fahrhilfe angeht. "Es dürfte trotzdem nicht einfach sein", meint der Brite.

"Die größten Chancen werden sich ergeben, wenn Fahrer mit frischen und Piloten mit alten Pneus aufeinander treffen. Die Leistungsunterschiede sind dabei doch recht groß. Zusammen mit dem verstellbaren Heckflügel könnte das ausreichen, um ein Überholmanöver erfolgreich abzuschließen. Es wird aber trotzdem schwierig sein", sagt McCullough. An seinen beiden Fahrern zweifelt er nicht.¿pbvin|512|3728||0|1pb¿

Kein Zweifel an den Williams-Fahrern

"Pastor war hier in den Nachwuchsserien schon immer sehr stark. Er siegte einige Male in Monaco und er ist ein aggressiver Fahrer, der durchaus ans Limit geht. Heute leistete er sich keinen Unfall, war aber von Anfang an sehr engagiert auf der Strecke unterwegs. Das erkennt man an den Daten in den schnelleren Kurven. Rubens ist da vielleicht nicht ganz so mutig", gibt McCullough zu Protokoll.

"Junge Fahrer gehen gleich richtig zur Sache, während Rubens immer schon das Setup im Hinterkopf hat." Tom McCullough

"Er bringt seine Leistung aber auf den Punkt, wenn sie gefordert ist. Zudem brachte er auf den superweichen Reifen keine gute Runde hin, weil er Verkehr hatte. Danach waren die Pneus hinüber", berichtet der Williams-Sprecher. "Junge Fahrer gehen gleich richtig zur Sache, während Rubens immer schon das Setup im Hinterkopf hat." Man pflege im Team aber einen guten Datenaustausch.

Ausgehend davon peilt man endlich die ersten Erfolge an. McCullough: "Wir hatten einen schwierigen Saisonstart, kommen aber voran. Unser Paket sollte in Monte Carlo etwas besser aussehen. Wir müssen unseren Renntrimm optimieren und sicherstellen, dass unsere Reifen noch länger halten. Dann müssen wir nicht öfter in die Box kommen als die Konkurrenz und haben eine Punktechance."