• 27.06.2001 16:36

  • von Fabian Hust

Williams: "Michael war schon immer schwer zu schlagen"

Teamchef Frank Williams gibt wieder einmal zu, wie viel er von Ferrari-Pilot Michael Schumacher hält

(Motorsport-Total.com) - Seit seinem Unfall im März 1986 ist Frank Williams äußerlich ein anderer Mensch geworden. Er wirkt strenger und griesgrämiger und nur selten huscht ihm ein Lächeln über die Backen. Doch eines hat sich nicht verändert: Er nimmt die Energie für seinen anstrengenden Job aus der Leidenschaft für den Motorsport, dem Sound der Motoren, den driftenden Fahrzeugen und den Zweikämpfen auf der Strecke. Nur so kann der querschnittsgelähmte Brite, dem jeder Atemzug schwer fällt, überhaupt noch seiner Rolle als Teamchef nachgehen.

Titel-Bild zur News: Berger, Williams und Schumacher

Ralf Schumacher hat bis einschließlich 2004 bei Williams unterschrieben

Frank Williams ist ein echter Racer, ein Bewunderer großer Rennfahrer. Und so gibt der 59-jährige Sir Frank Williams immer wieder zu, dass es ihm besonders im Qualifying viel Freude bereite, Michael Schumacher beim Fahren zuzusehen. Auch wenn ihm ein Schumacher reicht, wie er neulich meinte, hat der Sohn eines Royal Air Force-Offiziers vor dem dreifachen Weltmeister größten Respekt: "Es war schon immer schwer, Michael zu schlagen", meinte der Brite gegenüber 'ITV' nach dem Rennen auf dem Nürburgring.

Dass Neuzugang Montoya sich in dieser Saison den einen oder anderen Schnitzer erlaubte, ist für Williams völlig normal: "Ralf hat vier Saisons hinter sich und es war Juans neunter Grand Prix. Der Unterschied der in ihren Gehirnen abgespeicherten Daten ist enorm", spricht der Teamchef die fehlende Erfahrung des 25-jährigen Kolumbianers an.

Und erneut lässt Williams seine Hochachtung vor Michael Schumacher durchblicken: "Ich sagte zu Montoya, dass er in der ersten Saisonhälfte nicht den Helden spielen soll, stattdessen lieber von dem lernen soll, was Michael tut, da er verdammt clever ist. Und er soll Ralf zuschauen, weil er das Auto und das Team kennt."

Noch ist Juan-Pablo Montoya im Rennen noch nicht so konstant schnell, wie das Ralf Schumacher ist, was auch Frank Williams nach dem Nürburgring-Rennen andeutete: "Juan sagte nach dem Rennen zu mir, dass er im letzten Rennabschnitt nur noch das Auto ins Ziel trug, aber ich hatte das Gefühl, dass er vielleicht nicht auf Michael aufschließen konnte und sich deshalb mit dem zweiten Platz abfand."

Williams' Partner Patrick Head ist ebenfalls selten mit einem Lächeln anzutreffen und er ist bekannt dafür, dass er seine eigenen Fahrer nur sehr, sehr selten lobt. Mit geschätzten 85 Millionen Mark Gage für drei Jahre erhält Ralf Schumacher für Williams-Verhältnisse ein außergewöhnlich hohes Gehalt, was laut Head aber vertretbar ist: "Ich möchte nicht über die Zahlen sprechen", so Head gegenüber 'ITV'. "Ich bin mir aber sicher, dass die Zahl ziemlich hoch ist. Wir wollen aber über die nächsten drei Jahre versuchen, ein paar großartige Ergebnisse herauszufahren und das Team zu stabilisieren. Vor Montreal kamen wir zum Schluss, dass Ralf unser Mann ist, aus diesem Grund sind wir sehr froh, dass er Teil unseres Pakets ist."

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