Jaguar hofft auf anhaltenden Vorwärtstrend

(Motorsport-Total.com) - Ohne groß von Ausfällen an der Spitze zu profitieren, war das Jaguar-Team auf dem Nürburgring zuletzt mit Eddie Irvine und Pedro de la Rosa auf die Plätze 7 und 8 gefahren, was zwar keine Punkte bedeutete, aber den Aufwärtstrend bei den Grünen unterstrich. Irvines fünftschnellste Rennrunde und nur 1.3 Sekunden Abstand auf den sechstplatzierten Mika Häkkinen sind ein weiteres Anzeichen darauf, dass es aufwärts geht. Das neue Aerodynamik-Paket hat das Team nach vorne gebracht und in Magny-Cours möchte man das in Punkte ummünzen.

© Jaguar

Eddie Irvine zählt Magny-Cours zu einer seiner Lieblingsstrecken

Eddie Irvine über den bevorstehenden zehnten WM-Lauf in Frankreich: "Ich mag den Kurs von Magny-Cours sehr gerne zum Fahrtraining, allerdings macht das Rennenfahren dort weniger Spaß, da es an Überholmöglichkeiten mangelt. Es ist das gleiche alte Probleme, dass die Kurven, die auf eine Gerade führen, zu schnell sind, als dass man sich in den Windschatten eines Vordermanns hängen kann, da man vorne Abtrieb verliert. Auch wenn wir eine Woche hier getestet haben, so ist es wahrscheinlich, dass wir mit dem Set Up von vorne anfangen müssen, da die Strecke sehr hitzeempfindlich ist und auch die Windrichtung ändert sich gerne einmal, was ebenfalls das Verhalten des Fahrzeugs beeinflusst."

"Positiv ist, dass die Strecke einen sehr ebenen Asphalt hat und die Sicherheitsvorkehrungen gut sind. Auch wenn es ein paar herausfordernde schnelle Kurven gibt, sind ein paar einfach zu eng, wie zum Beispiel die 'Esses', die in die letzte Kurve führt. Man hat keine andere Möglichkeit, als hier seinem Vordermann zu folgen. Der Nachteil von Magny-Cours ist, dass die Strecke im Niemandsland von Frankreich liegt und ich die Menükarte des Hotels auswendig kenne!"

Mit zwei Rennen in Folge haben wir natürlich nicht im Vorfeld getestet, das heißt aber nicht, dass ich nicht einen Jaguar habe in dieser Woche um die Rennstrecke fliegen lassen. Tatsache ist, dass ich mit Pedro in Silverstone für Jaguars 'International Ride & Drive' war und Journalisten in Straßenwagen, darunter auch dem neuen X-Type, um die Strecke gefahren habe. Ich habe schon oft zuvor solche Tage durchgeführt und das Spaßige an der Sache ist es, die Journalisten zu erschrecken, in dem man den X-Type driften lässt oder extrem spät bremst. Ich hoffe nur, dass die Leute bei Jaguar gute Reinigungsmittel haben, um die Ledersitze zu reinigen!"

Pedro de la Rosa: "Ich freue mich auf das Wochenende nach unserer starken Vorstellung auf dem Nürburgring. Wir haben zwar keine Punkte geholt aber dennoch demonstriert, dass wir klar das Potenzial dazu haben. Ich habe jetzt ein viel besseres Gefühl für den Jaguar R2 und die technischen Probleme, die ich während meiner ersten Probleme hatte, wurden angegangen und behoben. Wir brauchen noch mehr Speed, aber es gibt da draußen keinen Formel-1-Fahrer, der nicht danach verlangt. Unser mangelnder Speed während den ersten Rennen war vor allem fehlendem Abtrieb zuzuschreiben und während wir noch mehr Zeit finden können, muss ich doch sagen, wie ermutigt ich über die bisher gemachten Verbesserungen bin."

"Wir müssen alle einen besseren Job im Qualifying machen, da wir uns da das Leben im Moment schwerer als notwendig machen. Wir haben ein starkes, wettbewerbsfähiges und zuverlässiges Paket im Renntrim und ein paar Plätze weiter vorne in der Startaufstellung werden es uns erlauben, regelmäßig Punkte einzufahren."

"Magny-Cours ist eine Strecke, auf der es sehr schwer ist, zu überholen, die Notwendigkeit, sich gut zu qualifizieren, kann nicht überbetont werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir auf unsere kürzlich gezeigte Form aufbauen können und wir kommen in Magny-Cours mit Punkten in unserem Hinterkopf an."

Bobby Rahal, Teamchef: "Unser Ziel zu Beginn der Saison war es gewesen, Respekt zu erhalten und ich denke, dass wir diesem Ziel so langsam näher kommen. Unsere Leistung am Nürburgring hat unsere Mission in dieser Saison unterstrichen. Wir sind ein neues Team mit neuen Leuten und man schlägt nie Ferrari, McLaren oder Williams in nur zwei Saisons. Unsere Erfahrung, Ressourcen und Fähigkeiten wachsen, aber wir sind noch nicht gerüstet, um die Großen herauszufordern. Wir sind jedoch nah an Jordan, BAR und Sauber dran. Wir haben den Abstand zu diesen Teams deutlich reduziert. Jetzt müssen wir unser volles Potenzial nutzen, was vor allem für das Qualifying gilt."

"Der Jaguar R2 hat beweisen, dass der Rennspeed ausreicht, um im starken Mittelfeld mitzufahren und auch wenn wir noch nicht mit dem Standard der Top 3 mithalten können, so möchte ich doch sicher stellen, dass wir aus allen Fehlern und Problemen der Jungs vorne Kapital schlagen. Leider sind alle sechs Autos im letzten Rennen ins Ziel gekommen, aber das wird nicht immer der Fall sein und es wird an uns liegen, die Punkte aufzusammeln, die dadurch liegen bleiben."

"Unser letzter Test in Magny-Cours war gleich nach dem Monaco-Grand-Prix und alles lief sehr gut. Es bleibt abzuwarten, was im Reifenkrieg geschehen wird, aber ich bin zuversichtlich, dass wir an diesem Wochenende von der Streckenkenntnis Michelins profitieren werden. Eddie ist auch ein großer Fan dieser Strecke und zusammen mit unserer immer besser werdenden Form bin ich zuversichtlich, an diesem Wochenende eine weitere solide Teamleistung zu sehen."