Williams in Indien: Sehnsucht nach dem Top-10-Ergebnis

Warum die Williams-Piloten den Buddh International Circuit so sehr schätzen, worauf es dort ankommt und mit welchen Zielen man nach Indien reist

(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Indien geht es für Williams vor allem darum, wieder Ruhe ins Team zu bringen. Der Grund: In der letzten Runde des Grand Prix von Japan kam es beinahe zu einer Kollision der Williams-Piloten Pastor Maldonado und Valtteri Bottas, die sich um Rang 16 zankten - nach dem Rennen gab es böses Blut zwischen den Teamkollegen, die angesichts ihres schlechten Autos frustriert sind.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas, Pastor Maldonado

In Suzuka kam es in den letzten Runden beinahe zur Stallkollision Zoom

Nach wie vor hält das Team bei nur einem WM-Punkt, das Auto wehrt sich gegen Verbesserungen. Williams muss sich in der Konstrukteurs-WM also mit dem schwachen neunten Platz abfinden, außer es passiert noch eine Überraschung. Doch nun gilt die Konzentration dem Grand Prix von Indien in Noida.

Maldonado ein Noida-Fan

Maldonado gefällt der Kurs - so wie den meisten seiner Kollegen: "Alle Fahrer scheinen auf dem indischen Kurs wegen seines fantastischen Designs und der großen Geschwindigkeit gerne zu fahren - ich werde ihn nächstes Jahr, wo das Rennen nicht mehr im Kalender ist, vermissen. Mir gefällt vor allem die 180-Grad-Rechtskurve, die sehr schnell durchfahren wird und scheinbar unendlich weitergeht."

Der Venezolaner findet, dass es beim Buddh International Circuit um einen der besten Kurse der neuen Generation handelt - "wegen seiner Vielfalt, der Mischung aus schnellen Schikanen, langsamen Kurven und Kurven, die die Nutzung von KERS verlangen. Normalerweise ist die Strecke am Freitag ziemlich schmutzig, da sie abgesehen vom Formel-1-Wochenende nicht so oft benutzt wird, aber im Verlauf des Wochenendes wird es immer besser, da mehr Reifengummi auf dem Asphalt haften bleibt und sich das Gripniveau dadurch verbessert."

Bottas will unbedingt erste Punkte

Teamkollege Bottas kennt den Kurs, der zwischen Delhi und Agra - bekannt durch den Taj Mahal - liegt, aus dem Vorjahr - damals war er allerdings nur Testpilot. "Es ist immer eine einzigartige Erfahrung, Indien zu besuchen, und ich genieße den Kontrast zu anderen Rennen im Kalender - ich freue mich also dieses Jahr auf meine Rückkehr."

Auch er kann der Strecke einiges abgewinnen: "Sie ist aus Fahrersicht sehr interessant, und normalerweise sind die Rennen dort unterhaltsam - es gibt eine gute Mischung aus unterschiedlichen Kurventypen, die das Auto und den Fahrer herausfordern. Es gibt einige Überholmöglichkeiten, weil die Strecke sehr breit ist, die Haarnadel bei der Gegengeraden ist ein Schlüsselort. Das Wetter könnte warm und feucht sein, was auch aus physischer Sicht eine Herausforderung darstellt."

"Wir hatten nicht die Ergebnisse, die wir uns in der zweiten Saisonhälfte erhofft hatten." Valtteri Bottas

Bislang lief die Saison für den finnischen Rookie nicht nach Wunsch: "Wir hatten nicht die Ergebnisse, die wir uns in der zweiten Saisonhälfte erhofft hatten, aber ich werde weiter so hart wie möglich kämpfen, um das Maximum aus dem Paket herauszuholen. Wir müssen es versuchen und so in die Punkteränge kommen."

Pujolar vergleicht Noida mit Spa

Williams-Chefingenieur Xevi Pujolar vergleicht den Buddh International Circuit mit einem wahren Klassiker im Kalender: "Die Strecke, die seit 2011 im Kalender ist, weist mit seinem schnellen, fließenden und hügeligen Charakter Ähnlichkeiten mit Spa-Francorchamps auf, zumal es in den ersten drei Kurven um 14 Meter bergauf geht. Es handelt sich um eine Mischung aus schnellen und langsamen Kurven, was es für die Fahrer herausfordernd macht - zudem gibt es die Passage mit den vielen Scheitelpunkten, die aus den Kurven zehn, elf und zwölf besteht und an Kurve acht auf dem Istanbul Park Circuit in der Türkei erinnert."

Doch das ist nicht die einzige außergewöhnliche Passage: "Der Kurs weist eine der längsten Boxengassen im Kalender auf, und dadurch verliert man überdurchschnittlich viel Zeit beim Boxenstopp, wodurch man bei der Strategie zu weniger Stopps tendiert. Die Streckentemperaturen werden wahrscheinlich ziemlich hoch sein, und bislang gab es dort nie eine Safety-Car-Phase. Nachdem wir zuletzt nicht in die Punkte gekommen sind, wird das Team nun bis zum letzten Saisonrennen richtig pushen, um ein Top-10-Ergebnis herauszufahren."

"Der Kurs weist eine der längsten Boxengassen im Kalender auf." Xevi Pujolar

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