• 25.11.2012 14:46

  • von Felix Matthey

Williams fordert Regeländerung beim Wiegen

Pastor Maldonado wurde in Sao Paulo strafversetzt, weil er im Qualifying nicht zum Wiegen erschien - Williams: "Man hätte uns per Funk informieren sollen"

(Motorsport-Total.com) - Die Freude bei Williams nach dem sechsten Platz von Pastor Maldonado beim Qualifying zum Großen Preis von Brasilien war nur von kurzer Dauer. Der Venezolaner war nämlich nicht wie angeordnet im zweiten Qualifying-Durchgang zum Wiegen in die dafür vorgesehene Garage abgebogen, sondern einfach durchgefahren um sein Qualifying fortzusetzen.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado leistete sich eine folgeschwere Unachtsamkeit Zoom

Die Strafe für dieses Vergehen fällt auf den ersten Blick hart aus. Allerdings kam sie durch die bereits dritte Verwarnung in diesem Jahr zustande: In China hatten die Rennkommissare Maldonado verwarnt, weil er in Q1 Heikki Kovalainens Caterham behindert hatte, in Silverstone sprach die Rennleitung eine Verwarnung aus, nachdem der Williams-Pilot mit Sergio Perez kollidiert war. Drei Verwarnungen bedeuten in der Formel 1 heutzutage eine Strafversetzung um zehn Plätze. Damit startet der diesjährige Sieger des Großen Preises von Spanien heute in Interlagos nur von Platz 16.

Wenngleich Maldonados Arbeitgeber Williams die Strafe akzeptierte, ließ man den Vorfall nicht unkommentiert. Chefingenieur Mark Gillan fordert, dass man die Teams vorher per Funk informieren sollte, wenn ein Fahrer zum Wiegen erscheinen muss. "Vielleicht sollte man das in Zukunft mal bei der TWG (technische Arbeitsgruppe; Anm. d. Red.) oder auf sportlicher Ebene thematisieren, da es ja in jedermanns Interesse ist, dass so etwas nicht passiert", so Gillan gegenüber 'Autosport'.

"Er hatte nicht viel Zeit, das zu sehen, das erkennt man klar an den Onboard-Aufnahmen." Chefingenieur Mark Gillan

Die Rennleitung zitiert stichprobenartig und in unregelmäßigen Abständen Autos in ihre Garage um sie auf mögliches Untergewicht zu untersuchen. Für gewöhnlich geschieht das nach Abschluss einer Session durch eine Hinweisleuchte vor der Garage. Maldonado sollte allerdings bereits nach seinem ersten Versuch in Qualifying-Durchgang zwei auf die Waage. Damit hatte er laut Gillan nicht gerechnet.

"Er hatte nicht viel Zeit, das zu sehen, das erkennt man klar an den Onboard-Aufnahmen", fährt Gillan fort. "Es ist sehr ungewöhnlich, jemanden nach dem ersten Versuch in Q2 zum Wiegen zu bestellen. Ich kann mich nicht daran erinnern, das schon einmal gesehen zu haben." Die Strafe sei laut des Briten zu hart, habe sich sein Pilot nach ein paar rüpelhaften Manövern in dieser Saison doch in den letzten Rennen stets fair verhalten: "Es ist schon lange her, dass Pastor sich etwas zu Schulden hat kommen lassen. Das ist dann schon etwas enttäuschend."