• 19.07.2011 19:52

  • von Tim Schwenger

Williams: Fahrer sprechen über die aktuelle Situation

Rubens Barrichello erklärt, wie er trotz sportlicher Talfahrt seine Motivation aufrecht erhält und Pastor Maldonado beschreibt seine erste Formel-1-Saison

(Motorsport-Total.com) - Für Rubens Barrichello ist 2011 die 19. Formel-1-Saison seiner Karriere. Er ist mit 316 gefahrenen Grand Prix einsamer Spitzenreiter in der Kategorie "Gefahrene Grand Prix" unter allen Fahrern. Trotzdem kann er sich jedes Jahr für die Formel 1 neu begeistern, auch wenn das Auto und die technischen Voraussetzungen keine Spitzenplatzierungen zulassen.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Williams versucht die Saison in den restlichen Rennen dieses Jahres zu retten

"Es ist schon etwas enttäuschend, weil wir davon ausgegangen sind, dass wir weiter vorne starten würden, mindestens da, wo wir vergangenes Jahr waren", sagt Barrichello. "Wir hatten das nicht erwartet, aber du musst weiter arbeiten, dein Bestes geben und die Menschen und dich motivieren. Das ist das, was ich getan habe."

"Das Team hat mir zugehört, was ich zu sagen habe." Rubens Barrichello

Bei Williams ist man mit den technischen Fähigkeiten von Barrichello sehr zufrieden. "Es war schon immer interessant für mich", spricht der Brasilianer über sein analytisches Können. "Egal, ob wir ein gutes oder ein schlechtes Auto haben, gibt es immer Bereiche für Fortschritte. Das Team hat mir zugehört, was ich zu sagen habe."

"Es ist sehr frustrierend, dass wir nicht das Auto haben, welches unsere Ziele erreichen kann. Wir müssen weiter arbeiten und die Entwicklung in eine andere Richtung lenken. Das Hauptproblem liegt in der Aerodynamik, da das Auto im Windkanal besser zu sein scheint als auf der Strecke, sodass wir einige Einstellungsprobleme zu lösen haben."

Saisonziele bisher klar verfehlt

Barrichello hofft dennoch, dass Williams sich in der zweiten Saisonhälfte steigern wird und die Minimalziele erreicht werden. "Unser Ziel für den Rest des Jahres ist so oft wie möglich zu punkten, um in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft Plätze gut zu machen", erzählt der langjährige Teamkollege von Michael Schumacher bei Ferrari. "Wir sind aktuell auf dem neunten Platz und müssen uns verbessern."

Pastor Maldonado wurde vor der Saison als sogenannter "Paydriver" bezeichnet, jedoch hat er durch gute Qualifikationsleistungen seinen Platz als Stammfahrer bei Williams bestätigt. "Ich bin nicht zu der besten Zeit des Teams hinzugekommen. Das ist unglücklich, aber ich genieße es trotzdem", sagt Maldonado. "Sie kämpfen sehr hart und geben ihr Bestes, um das Auto schneller zu machen."

"Ich möchte immer gewinnen, genauso wie jeder andere Fahrer. Als wir das Auto im Winter getestet haben, hatte ich ein gutes Gefühl, dass es schnell sein würde. Im Team war die Motivation ebenfalls groß. Wenn man die Resultate zwischen Rubens und mir betrachtet, denke ich, dass wir ungefähr auf dem gleichen Level fahren. Ich bin manchmal schneller als er, weil ich mich im Team akzeptiert und beteiligt fühle."

Monaco war das beste Rennen von Maldonado

"Ich tue mein Bestes, um nicht nur das Auto, sondern auch mich zu verbessern, da in der Formel 1 alles wichtig ist, um ein gutes Rennen fahren zu können. Wenn das Auto nicht konkurrenzfähig ist, muss ich etwas anders machen, nur um ein wenig konkurrenzfähiger zu sein", erzählt der Venezolaner. "Barrichello als Teamkollegen zu haben, ist für mich als Fahrer großartig. Ich lerne viel dazu, indem ich seine Stärken, wie die Kommunikation mit dem Team aufnehme."

"Am Ende der Saison werden wir sehen, was wir erreicht haben." Pastor Maldonado

Das bisherige Highlight der Saison war für Maldonado das Rennen in Monaco, auch wenn es für ihn tragisch endete. "In Monaco fühlte ich keinen Druck, aber es war eine der wenigen Möglichkeiten, mein Talent dem Team und allen Formel-1-Fans zu zeigen. Ich fuhr ein gutes Rennen für das Team, auch wenn ich es nicht zu Ende fahren konnte, aber wir waren selbstsicherer als davor. Punkte zu sammeln ist immer sehr wichtig in der Formel 1, aber es ist nicht alles."

"Manchmal ist es schwer, manchmal nicht. Für Red Bull ist es sehr leicht Punkte einzufahren und um Siege zu kämpfen, aber für uns ist es dieses Jahr sehr schwer, auch für Rubens, der erst vier Punkte errungen hat. Das war nicht unsere Erwartung, aber wir müssen weiterhin fokussiert bleiben und hart arbeiten. Am Ende der Saison werden wir sehen, was wir erreicht haben."