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Williams: "Ein unbegreiflicher Fehler!"
Frank Williams über die verpasste Chance, Michael Schumacher zu verpflichten und wie er seine eigenen Fahrer beurteilt
(Motorsport-Total.com) - Als Michael Schumacher 1991 beim Großen Preis von Belgien sein Formel-1-Debüt gab, da erkannte Benetton-Teamchef Flavio Briatore sofort, welches Supertalent dort in die Formel 1 gekommen ist und verpflichtete den Deutschen. Eine Entscheidung, die dem Team Benetton zwei Fahrertitel und einen Konstrukteurstitel einbrachte. "Es ist mir unbegreiflich, was für ein Fehler mir 1991 bei Michaels Formel-1-Debüt unterlaufen ist, aber von insgesamt zwölf Teamchefs haben damals zehn weitere denselben Fehler gemacht", ärgert sich Teamchef Frank Williams gegenüber der 'Welt am Sonntag' noch heute darüber, dass er den Rohdiamanten damals nicht unter Vertrag nahm.

© xpb.cc
Williams bedauert, Michael Schumacher 1991 nicht verpflichtet zu haben
Doch eigentlich könnte der Brite zufrieden sein, denn mit Juan-Pablo Montoya hat er den Fahrer im Feld, der Michael Schumacher im Moment wohl am nächsten kommt, wie der 60-Jährige auch selbst vermutet: "Michael ist ein Talent, das nur alle zehn Jahre einmal auftaucht. Montoya und vielleicht Raikkönen sind ihm sehr ähnlich. Juan ist für mich genauso stark wie Michael in seiner zweiten Saison." Interessant: Juan-Pablo Montoya wie Kimi Räikkönen gaben ihr Formel-1-Debüt im Jahr 2001 ? rund zehn Jahre nach Michael Schumacher.
1999 holte Frank Williams Ralf Schumacher in sein Team, nun hatte er wenigstens einen Schumacher. Momentan prasselt auf den Kerpener im Team wieder Kritik ein. "Juan hat im Moment mehr Schwung als Ralf, der dafür zu Beginn des Jahres besser aussah", erklärt Frank Williams. Im Prinzip ist das nichts Neues, auch in den vergangenen Jahren war der Deutschte zu Beginn der Saison stärker als in der zweiten Saisonhälfte. Warum das so ist wird wohl niemand jemals wissen, vermutlich nicht einmal "Schumi II" selbst.
Angeblich mag Frank Williams Montoya mehr, weil dieser ein Racer mit Herz und Mut ist, wohingegen Ralf Schumacher weniger Emotionen zeigt und mehr mit Kalkül fährt. Williams will die Frage nach dem Fahrer, den er mehr liebt, nicht beantworten: "Ich habe in meinem Büro Fotos von Ralf und Juan aufgehängt. Beide Bilder zeigen, wie die Jungs mit ihren Autos absolut und extrem am Limit durch eine sehr, sehr schnelle Kurve fahren. Sie sind so schnell, dass sich beide Autos regelrecht verwinden. Beide sind wundervoll und fahren absolut phantastisch. Hätten sie ein Top-Auto, wären sie mit Michael auf einer Ebene."
Zufrieden mit der aktuellen Situation, die zweite Kraft hinter Ferrari zu sein, ist Williams nicht: "Der einzige Mann, der in der Formel 1 mit seinen Fahrern und seinem Team zufrieden sein kann, ist Ferrari-Rennleiter Jean Todt. Deshalb werden wir auch pausenlos von Ferrari geschlagen. Jean Todt hat bei Ferrari die komplexe Formel 1 noch komplexer gemacht hat. Ferrari hat die Formel 1 in eine neue Dimension befördert und alles bis ins Unermessliche maximiert. Dadurch ist der Sport unvorstellbar gnadenlos geworden. Es gibt keine Pausen mehr. Alle müssen über ihr Limit."

