Williams: Dennis und Briatore als Formel-1-Chefs?

Bernie Ecclestone wurde kürzlich 75 - aber wer soll ihm eines Tages nachfolgen? Teamchef Frank Williams schlägt zwei seiner Kollegen vor...

(Motorsport-Total.com) - Seit Freitag vergangener Woche ist Bernie Ecclestone, quasi der inoffizielle Chef der Formel 1, 75 Jahre alt - und auch wenn sich mit den am Grand-Prix-Sport beteiligten Banken und den Automobilherstellern die derzeitigen Strukturen früher oder später ohnehin ändern werden, muss man sich langsam ernsthafte Gedanken darüber machen, wer seine Nachfolge antreten könnte.

Titel-Bild zur News: Frank Williams

Frank Williams wünscht sich zwei seiner Kollegen an der Spitze der Formel 1

Eine Zeit lang wurde Marco Piccinini, derzeit stellvertretender FIA-Präsident für den Sportbereich, als Kandidat auf Ecclestones Erbe gehandelt, doch um den Italiener ist es zuletzt wieder ruhiger geworden. Das Gerücht, wonach sich Ex-Minardi-Teamchef Paul Stoddart den Job eventuell antun würde, entbehrt im Gegensatz dazu jeder Grundlage, denn - ohne respektlos sein zu wollen - beim Australier wäre der Milliardenzirkus wahrscheinlich nicht in den richtigen Händen.#w1#

Auffällig ist, dass Ecclestone 2005 bei einigen Rennen von Gerhard Gribkowsky auf Schritt und Tritt begeleitet wurde. Der Deutsche ist Vorstandsmitglied bei der 'Bayerischen Landesbank' und damit wohl der zweitmächtigste Mann in der Formel 1, schließlich kontrolliert sein Arbeitgeber die gesamten Stimmrechte der Firma 'Speed Investments', die wiederum 75 Prozent der Formel-1-Holding 'SLEC' besitzt. Ecclestone hält nur die restlichen 25 Prozent.

Doch obwohl Gribkowsky durch seine Tätigkeit in den vergangenen Jahren das Geschäft gut kennen gelernt hat, ist er eben ein Banker und kein Racer, wenn man so will. Teamchef Frank Williams glaubt daher, dass "noch niemand in Sicht" ist, der Ecclestone nachfolgen könnte, aber er schlug ein mögliches Führungsduo vor: "Ich denke, dass eine Kombination aus Ron (Dennis; Anm. d. Red.) und Flavio (Briatore; Anm. d. Red.) sehr gut wäre", erklärte er gegenüber 'F1Total.com'.

"Ob sie daran interessiert wären und ob es auch in der Praxis Sinn machen würde, ist eine andere Frage", fuhr er in dem Interview, welches ab Donnerstag in voller Länge veröffentlicht wird, fort, "aber die beiden sind jedenfalls sehr intelligent, und Ron hat hervorragende Qualitäten im administrativen Bereich. Flavio ist ein ausgezeichneter Marketingmann, eine sehr charismatische Persönlichkeit. Ich finde, dass dieses Duo für die Zukunft der Formel 1 bestens geeignet wäre."

Mit 58 (Dennis) und 55 (Briatore) Jahren würde das aus dem McLaren-Mercedes- beziehungsweise Renault-Teamchef bestehende Zweigespann einerseits die nötige Erfahrung mitbringen, um den Job zu erledigen, andererseits aber noch jung genug sein, um mindestens die nächsten zehn Jahre am Ruder zu bleiben. Allerdings ist mehr als fraglich, ob die beiden ihre derzeitigen Jobs für eine administrative Funktion einfach so hinschmeißen würden.