• 31.10.2005 14:06

  • von Marco Helgert

Ecclestone bleibt der "Formel-1-Chef"

Auch wenn die 'BayernLB' das alleinige Stimmrecht der beteiligten Banken besitzt, so bleibt Bernie Ecclestone der Boss der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Mit den Entwicklungen der vergangenen Wochen kehrte fast ungewohnte Übersichtlichkeit in die Machtstrukturen der Formel 1 zurück. 75 Prozent der Anteile der Formel-1-Holding 'SLEC' gehören - zusammengefasst in der 'Speed Investments' - drei Banken. Die 'BayernLB' übernahm nun Mitte Oktober die Stimmrechte der Banken 'JP Morgan' und 'Lehman Brothers'.

Titel-Bild zur News: 'BayernLB'-Vorstand Dr. Gerhard Gribkowsky

Dr. Gerhard Gribkowsky: "Wir unterstützen Herrn Ecclestone wo immer es geht"

Bernie Ecclestone, der über 'Bambino Holding' weiter 25 Prozent hält, steht nun nur noch ein einziger Mitsprachepartner zur Seite. Zukünftige Entwicklungen der Formel 1 können damit einfacher vollzogen werden, zumal 'BayernLB'-Vorstand Dr. Gerhard Gribkowsky den Machteinfluss auch durchsetzen möchte, den man gerichtlich erkämpft hat.#w1#

Zu Grabenkämpfen mit Ecclestone soll es dabei aber nicht kommen, wie Gribkowsky im Interview mit 'formula1.com' klarstellte. Die Formel 1 brauche klare und feste Strukturen, denn auch die 'BayernLB' sei nicht daran interessiert, dass es zu einer Spaltung der Formel 1 in ein FIA- und ein Hersteller-Lager kommt.

"Wir sehen es als entscheidenden Punkt an, die Diskussionen über zwei Serien zu beenden und alle Energie darauf zu konzentrieren, eine sichere Plattform für die Zukunft der Formel 1 zu bauen", erklärte er. Der seit Jahren schwelende Konflikt sei durchaus lösbar, allen Beteiligten sei der Wille, eine Einigung zu finden, zu Eigen.

Dabei wolle man auch nicht der Führungsrolle des vor einigen Tagen 75 Jahre alt gewordenen Ecclestone rütteln. "Herr Ecclestone hat dieses Geschäft aufgebaut und es zu einer der erfolgreichsten Sportveranstaltungen der Welt gemacht", so Gribkowsky. Gemeinsam habe man sich bereits auf wichtigen Gebieten geeinigt.

Dass eine Bank eine Beteiligung an der Formel 1 nur als Investment sieht und die 'BayernLB' die Anteile ohnehin schnell wieder veräußern möchte, verneinte er. "Das ist derzeit kein Thema", erklärte er. "Alle Anteilseigner müssen gemeinsam handeln, um die künftige Entwicklung dieses Sports zu unterstützen. Genau das machen wir."