Wieder Bestzeit für Schumacher am Samstagmorgen

Ferrari und Renault duellierten sich im dritten Freien Training - Schumacher mit beeindruckenden Rundenzeiten - Rosberg nach Unfall nur 19.

(Motorsport-Total.com) - Bis zu 26 Grad Luft- und 33 Grad Asphalttemperatur herrschten heute Morgen beim dritten Freien Training zum Grand Prix von San Marino im italienischen Imola - und die elf Formel-1-Teams nutzten diese herrlichen Bedingungen intensiv, um sich auf Qualifying und Rennen vorzubereiten. Bestzeit fuhr genau wie gestern Michael Schumacher.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher ist in Imola auf dem besten Weg zu seinem ersten Saisonsieg

Der Ferrari-Superstar spulte 14 Runden ab, war immer dann Schnellster, wenn er auf der Strecke war, und fuhr ganz am Ende sogar noch einmal eine Sektorenbestzeit, ehe er die Runde abbrechen musste. Unterm Strich ergab das eine beeindruckende Marke von 1:23.787 Minuten, womit er Fernando Alonso (15 Runden) 0,281 und Giancarlo Fisichella (beide Renault/21 Runden) 0,590 Sekunden abnahm.#w1#

Zweikampf zwischen Ferrari und Renault

Dass Ferrari und Renault auf dem 4,933 Kilometer langen Stop-and-Go-Kurs in einer eigenen Liga zu fahren scheinen, bestätigte Felipe Massa (+ 0,596/17 Runden) als Vierter, denn Kimi Räikkönen hatte als Fünfter im "Silberpfeil" nach nur zwölf Runden bereits 0,893 Sekunden Rückstand. Apropos McLaren-Mercedes: Juan-Pablo Montoya konnte wegen eines Problems mit der Benzinzufuhr nur eine Installationsrunde absolvieren und verlor wertvolle Trainingszeit.

Sehr stark präsentierten sich phasenweise die beiden Toyota-Piloten, wobei Ralf Schumacher (6./+ 0,880/21 Runden) neuerlich schneller war als Jarno Trulli (17./+ 2,019/15 Runden). Hinter "Schumi II" in den Top 10: Jenson Button (Honda/+ 1,063/23 Runden), der weiterhin mit Balanceproblemen zu kämpfen hat, Jacques Villeneuve (BMW Sauber F1 Team/+ 1,129/13 Runden), Christian Klien (Red-Bull-Ferrari/+ 1,197/13 Runden) und Vitantonio Liuzzi (Toro-Rosso-Cosworth/+ 1,207/15 Runden).

Letzterer leistete sich nach etwa 25 Minuten einen Dreher und eine halbe Stunde später auch noch einen glimpflich verlaufenen Ausritt in der Villeneuve-Schikane, die zuvor bereits Nico Rosberg abgeworfen hatte: Der Williams-Cosworth-Pilot drehte wieder nur elf Runden, büßte 3,232 Sekunden auf die Bestzeit ein und geht damit denkbar schlecht vorbereitet ins Qualifying. Sein Teamkollege Mark Webber (+ 1,418/14 Runden) sah als Zwölfter nur unwesentlich besser aus.

Liuzzi wirkte auf seiner Heimstrecke besonders stark

Vitantonio Liuzzi

Fährt Vitantonio Liuzzi heute Nachmittag überraschend in die Top 10? Zoom

Auffällig war, dass die beiden Red-Bull-Teams in den letzten 15 Minuten auftrumpfen konnten, was darauf hindeutet, dass speziell die Toro-Rosso-Cosworth-Piloten tatsächlich den erwarteten V10-Motorenvorteil genießen könnten. Weniger gut sah es hingegen für den ohnehin gesundheitlich angeschlagenen Nick Heidfeld (+ 1,914) aus: Der BMW Sauber F1 Team Fahrer ließ zwar zwischenzeitlich aufhorchen, wurde aber unterm Strich nach neun Umläufen nur 15.

Für Unterhaltung abseits der Spitzenränge sorgte wieder einmal Yuji Ide, denn der Super-Aguri-Honda-Japaner verzweifelte gleich zweimal an der Variante-Alta-Schikane am Hügel und rodelte außerdem ein weiteres Mal spektakulär in die Botanik. Immerhin brachte er sein Auto heil in die Box zurück, so dass er am Nachmittag Gelegenheit hat, sein wackelndes Cockpit mit einer besseren Leistung im Qualifying abzusichern.

Generell scheinen sich die Zeitabstände zwischen den Topteams seit den Überseerennen ein wenig vergrößert zu haben, wobei speziell Ferrari einen großen Sprung gemacht hat und an diesem Wochenende voll konkurrenzfähig ist. Angesichts der Tatsache, dass Renault eher im Rennen als im Qualifying Stärken besitzt, ist von guten Chancen für Michael Schumachers insgesamt 66. Pole Position auszugehen, womit er den großen Ayrton Senna übertrumpfen würde...