Wie die Formel 1 grüner wird

Mit der Einführung der Turbomotoren in zwei Jahren möchte die Formel 1 ihr Image verbessern - Norbert Haug relativiert hohen Benzinverbrauch

(Motorsport-Total.com) - Motorsport hat zweifellos den Ruf, Umweltschädlich zu sein. Dass man dieses Image gerne ablegen möchte, wird durch die zukünftigen Änderungen klar. Ab 2014 setzt die Formel 1 auf kleinere Motoren, die der Serienproduktion folgen und durch eine Turboaufladung effizienter mit dem begrenzt vorhandenen Treibstoff umgehen sollen. Zudem sind Hybridtechnologien und elektrisches Fahren in der Boxengasse Zukunftsvisionen der FIA.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Norbert Haug und Mercedes sind an einem guten Formel-1-Image interessiert

An einem grüneren Formel-1-Image ist auch Mercedes interessiert, die bei ihren Serienfahrzeugen immer mehr spritsparende Versionen bereithalten. "Der Motor für 2014 wird ungefähr die gleiche Leistung bieten wie die aktuellen Motoren, aber über 30 Prozent weniger Sprit verbrauchen - das ist ein großer Schritt", bilanziert Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

"Ein Flugzeug, das von Barcelona nach Japan fliegt, benötigt so viel Sprit wie die Formel 1 in einer Saison. Wir müssen auch in Betracht ziehen, dass viele Autos stillstehen, weil Formel-1-Fans vor dem Fernseher sitzen und Formel 1 schauen - man könnte sogar sagen: 24 Autos fahren und über 24 Millionen Auto fahren nicht. Man muss das also in einem größeren Rahmen sehen", bemerkt Haug.

Auch Lotus-Teamchef Eric Boullier stellt fest, dass sich Motorsport und Umweltschutz nicht ausschließen müssen: "Die Formel 1, FIA und FOTA arbeiten sehr hart daran, die bestehenden Ressourcen zu benutzen, um unseren Sport grüner zu machen, bevor man neue Technologien einsetzt. Beim Reglement wird genau darauf geachtet, dass wir weniger Sprit, weniger Karbon bei den Bremsen, weniger Schmierstoff und so weiter benutzen. Daran müssen wir arbeiten. Durch das Motoren-Reglement passiert also sehr viel, damit der Sport den gleichen Weg geht wie die Welt."