Whitmarsh trauert dem möglichen Sieg in China nach

McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh ist davon überzeugt, dass Kimi Räikkönen ohne Safety-Car-Phasen in Shanghai gewonnen hätte

(Motorsport-Total.com) - Das Rennen in China, welches die Entscheidung in der Konstrukteurs-WM gebracht hat, ist zwar eigentlich schon abgehakt, doch McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh ist nach wie vor davon überzeugt, dass seine beiden Autos unter anderen Umständen Siegespotenzial gehabt hätten. Der lose gewordene Gullydeckel und die beiden Safety-Car-Phasen verhinderten dies jedoch.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

Martin Whitmarsh hat die Schlappe von China inzwischen halbwegs verarbeitet

"Wir waren einigermaßen selbstbewusst, im ersten Stint länger als die Renaults fahren zu können", analysierte der Brite gegenüber 'Autosport-Atlas'. "Dann hätten wir Fisichella beim ersten Stopp sicher überholt, und von da aus hätten wir uns neu ausrichten können. Wir haben uns also entschlossen, Benzin zu sparen, denn jede Extrarunde an Benzin erhöht den Spielraum, mit dem man eine Strategie zum Funktionieren bringen kann."#w1#

Sprich: Die "Silberpfeile" fanden wegen des irren Renault-Topspeeds in der Anfangsphase keinen Weg an Fisichella vorbei, drehten dementsprechend ihre Performance zurück - um eventuell später groß auftrumpfen zu können, sobald die Strecke frei wird. Doch dazu kam es nie, denn nachdem Juan-Pablo Montoya über den leidigen Gullydeckel gefahren war, machte das Safety-Car alle derartigen Gedankenspiele zunichte.

Zwischendurch dachten die Herren am silbernen Kommandostand übrigens darüber nach, den extrem aggressiv und schnell wirkenden Montoya an Kimi Räikkönen vorbeizubeordern, doch dieser Plan wurde verworfen: "Wir haben Kimi gefragt, wie es läuft, und er sagte, dass er schneller fahren könnte, wenn er müsste. Also haben wir an der Reihenfolge nichts verändert", erklärte Whitmarsh. "Aber unabhängig davon wäre Kimi beim ersten Stopp an Fisichella vorbeigekommen, und dann hätte er auch Alonso attackieren können."

Bei Renault freilich hält man nicht viel von dieser Darstellung: "Soweit ich das mitbekommen habe, hat 'Fisico' die McLarens nicht aufgehalten, sonder er fuhr frei gegen sie", meinte Chefingenieur Pat Symonds nach dem Rennen. "Er war in der ersten Phase nicht so schnell wie Fernando, aber er hatte auch viel Benzin an Bord. Kimis Auto sah hingegen schwierig zu fahren aus. Ich glaube nicht, dass er viel schneller hätte sein können."

Whitmarsh hat sich indes halbwegs mit der Niederlage abgefunden: "Wir sind mit einem konkurrenzfähigen Auto und zwei starken Fahrern in die Saison gegangen - und wollten beide Weltmeisterschaften gewinnen. In China sind jede Menge Zwischenfälle passiert, die gegen uns gearbeitet haben. Wir hätten das Rennen gewinnen müssen, aber es ist uns nicht gelungen. Das war aber nicht unser Fehler, sondern einfach die Folge von unglücklichen Umständen", gab er zu Protokoll.

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!