• 26.05.2005 10:51

  • von Marco Helgert

Whitmarsh: "Juan-Pablo und Kimi ähneln sich"

Feuer und Eis? Für den McLaren-Geschäftsführer fällt der Unterschied weit geringer aus - Montoya und Räikkönen haben ähnliche Grundzüge

(Motorsport-Total.com) - Feuer und Eis - kaum eine Fahrerpaarung in der Formel 1 erscheint auf den ersten Blick so gegensätzlich wie jene von McLaren-Mercedes. Kimi Räikkönen, Spitzname "Iceman", ein kühler, skandinavischer Charakter. Im anderen Cockpit Juan-Pablo Montoya, ein kolumbianisches Heißblut. Unterschiedlicher könnten beide Persönlichkeiten kaum ausfallen, so die vorherrschende Meinung, doch McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh erkennt weit mehr Berührungspunkte, als auf den ersten Blick erkennbar.

Titel-Bild zur News: Whitmarsh und Räikkönen

Martin Whitmarsh (links) möchte mit seinen Fahrern noch häufiger feiern

"Wir haben schon im Winter gezeigt, dass wir die aufregendste Fahrerpaarung der Formel 1 haben", erklärte der Engländer gegenüber 'Autosport-Atlas'. "Unsere Aufgabe ist nun, dass wir sicherstellen, dass das Auto, der Motor, das ganze Paket, weiter verbessert wird. Wenn wir das schaffen und dabei besser sind als Renault - die sich auch nicht zurücklehnen werden -, dann können wir auch eine Meisterschaft gewinnen."#w1#

Montoya steht dabei momentan - nicht nur wegen der zwei verletzungsbedingt ausgelassenen Rennen - im Schatten von Räikkönen. "Ich denke, dass Juan-Pablo ein ungeheuer konkurrenzfähiger Rennfahrer ist, und er wird - angereichert mit einigen Flüchen - sicher sagen: 'Ich werde ihn beim nächsten Rennen in den Hintern treten.' Das ist die Philosophie bei McLaren. Es gibt nichts, was wir lieber mögen, als unsere beiden Fahrer zu sehen, wie sie versuchen, sich gegenseitig zu besiegen und daraus Motivation zu ziehen."

"Momentan ist Kimi dabei in einer stärkeren Position als Juan-Pablo, er hat die Konstanz und die Ergebnisse", fuhr er fort. "Aber eine Sache charakterisiert unser Team: Wie haben eine langfristige Beziehung mit all unseren Fahrern, das ist schon seit zehn oder 15 Jahren so. Ich denke, wir haben zwei Jungs, die Michael Schumacher fürchtet. Sie beide wollen ihn besiegen, beide wollen Weltmeister werden. Sie sind zwei harte Rennfahrer und wir freuen uns darauf, wenn sich zwischen ihnen ein Wettbewerb entwickelt."

Dabei, so Whitmarsh, sind sich beide "Silberpfeil"-Piloten ähnlicher, als auf den ersten Blick erkennbar. "Man redet über die verschiedenen Persönlichkeiten des Lateinamerikaners und des 'Iceman'. Meiner Meinung nach sind sie sich viel ähnlicher, als es die Leute glauben. Ich denke, sie haben einen riesigen Respekt voreinander. Sie haben ähnliche Philosophien und arbeiten als Partner im Team gut zusammen. Und sie wollen sich gegenseitig besiegen. Wenn einer von beiden sagen würde: 'Es ist mir egal, ob ich den anderen schlage', dann haben wir ein Problem."