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  • 12.10.2008 14:35

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Whitmarsh: "Es hätte schlimmer kommen können"

McLaren-Mercedes-Geschäftsführer Martin Whitmarsh ärgert sich über die Nullrunde von Fuji, sieht aber weiter gute Chancen in beiden WM-Wertungen

(Motorsport-Total.com) - Wie gewonnen, so zerronnen: McLaren-Mercedes schrieb heute in Fuji nach Montréal erst die zweite komplette Nullrunde der Saison und musste damit nach nur zwei Wochen die Führung in der Konstrukteurs-WM wieder an Ferrari abgeben. Trotzdem sieht Geschäftsführer Martin Whitmarsh Licht am Ende des Tunnels. Sein Fazit: "Es hätte schlimmer kommen können."

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

Martin Whitmarsh ist enttäuscht über den Ausgang des Rennens in Fuji

"Wir fahren mit der Führung in der Fahrer-WM nach Shanghai", erklärte er, gestand aber gleichzeitig: "In der Konstrukteurs-WM war es kein guter Tag für uns. Heikki (Kovalainen; Anm. d. Red.) hat einen guten Job gemacht, aber er hatte einen Motorschaden, was sehr ungewöhnlich für uns ist. Das hat uns gute Punkte geraubt, denn sonst wäre er sicher auf das Podium gefahren. Jetzt liegen wir ein paar Punkte hinter Ferrari, aber es sind noch 36 Punkte zu holen."#w1#

Viel wichtiger als die Konstrukteurs- ist den Silberpfeilen natürlich die Fahrer-WM, in der Lewis Hamilton trotz der zwei Punkte von Felipe Massa weiterhin fünf Zähler Vorsprung hat. Das bedeutet, dass der Vizeweltmeister des Vorjahres mit zwei zweiten Plätzen in Shanghai und São Paulo auf jeden Fall seinen ersten Titel gewinnen würde. Heute freilich hatte er kein Glück, sondern das Rennen entwickelte sich gegen ihn.

Der Zwischenfall am Start, für den er mit einer Durchfahrstrafe belegt wurde, sei "eine normale Rennsituation" gewesen, urteilte Whitmarsh, der in Richtung Rennkommissare süffisant anmerkte: "Im Moment kann ich die Strafe nicht nachvollziehen, aber ich bin mir sicher, dass ich etwas übersehen habe." Hinzu kommt, dass Hamiltons MP4-23 nach der Kollision mit Massa in Mitleidenschaft gezogen war, am stärksten der Unterboden.


Fotos: McLaren-Mercedes, Großer Preis von Japan, Sonntag


Und weiter gab Whitmarsh zu Protokoll: "Lewis konnte nicht glauben, dass er für irgendetwas, was er heute getan hat, bestraft wurde. Er ist ziemlich sauer wegen der Kollision mit Massa, aber wir haben ihm zugefunkt, dass er sich auf das Rennen konzentrieren soll. Benzinbereinigt war er über weite Strecken der schnellste Mann im Feld", lobte der Brite seinen Landsmann, der sich nach dem Rennen am liebsten sofort aus dem Staub gemacht hätte...