Whitmarsh: "Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen"

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh gibt zähneknirschend zu, ab sofort voll im Hinblick auf 2014 zu arbeiten - Das Sorgenkind MP4-28 hat man abgeschrieben

(Motorsport-Total.com) - Nach einer desolaten ersten Saisonhälfte, in deren Verlauf McLaren kein einziger Podestplatz gelang, hat man in Woking inzwischen eingesehen, dass eine umfassende und zeitraubende Weiterentwicklung das MP4-28 nicht zielführend wäre. Stattdessen konzentriert man sich frühzeitig auf den Boliden für die Saison 2014. Dies gestand Martin Whitmarsh am Nürburgring-Freitag und unterstreicht dies nun erneut.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh, Sam Michael

Martin Whitmarsh und Sam Michael blicken auf eine desolate erste Saisonhälfte zurück Zoom

Der McLaren-Teamchef ist zuversichtlich, die in diesem Jahr begangenen Fehler im kommenden Jahr zu vermeiden. "Ich bin optimistisch. In der Regel lernt man aus Fehlern. So gesehen war es gut für die Motivation, die Konzentration und den Lernprozess im Team", versucht Whitmarsh der aktuellen Formkrise gegenüber 'Autosport' etwas Positives abzugewinnen. So werde man am MP4-28 schon in Kürze erste Bauteile für das nächstjährige Auto testen.

"Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals den Luxus hatten, uns für einen Weg zu entscheiden", spricht Whitmarsh die Bündelung der Ressourcen und volle Konzentration auf die kommende Saison an und schiebt in typischer McLaren-Manier hinterher: "Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, denn unsere Schwäche ist es, dass wir grundsätzlich immer kämpfen, um Weltmeisterschaften und Rennen zu gewinnen."

Das Sorgenkind mit dem Namen MP4-28 hat man abgeschrieben, wie der McLaren-Teamchef unterstreicht: "Wir sind vom diesjährigen Auto enttäuscht und das sollten wir auch sein, denn unterm Strich ist es die Performance im Vergleich zur Konkurrenz, die ausschlaggebend ist." Genau die ist aufgrund der anhaltenden Balanceprobleme beim diesjährigen McLaren nicht da.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Deutschland, Sonntag


Am Nürburgring war immerhin ein kleiner Aufwärtstrend erkennbar. Nach zuletzt zwei Nullnummern in Folge fuhren Jenson Button und Sergio Perez als Sechster und Achter beide in die Punkteränge. Bei der gleichzeitigen Nullnummer von Force India wurde der Rückstand auf das indische Team auf zehn Punkte reduziert. Für den in der kommenden Woche anstehenden "Young-Driver-Test" in Silverstone, bei dem auch die Stammfahrer im Einsatz sein werden, rechnet Whitmarsh allerdings nicht mit umfangreichen Upgrades.