• 24.08.2009 12:39

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Whitmarsh: Drittes Auto nur eine Notlösung

McLaren-Mercedes könnte sich vorstellen, ein drittes Auto einzusetzen, ein Wunschszenario wäre dies aus Sicht von Martin Whitmarsh aber nicht

(Motorsport-Total.com) - BMW wird sich am Saisonende aus der Formel 1 zurückziehen. Dafür, dass die drei neuen Teams Campos, Manor und US F1 in Melbourne 2010 am Start sein werden, legen auch nicht alle ihre Hand ins Feuer. Im schlimmsten Fall könnten also neun Teams übrig bleiben, womit das Starterfeld auf weniger als 20 Autos schrumpfen würde.

Titel-Bild zur News: Start in Barcelona 2009

Drei Autos pro Team hätten nicht nur Vor-, sondern auch Nachteile

Daher wurde auf Ebene der Teamvereinigung FOTA kürzlich der Vorschlag diskutiert, drei Autos pro Rennstall einzusetzen. Selbst bei neun Teams hätte man dann ein bis zu 27 Mann starkes Feld. Doch im Fahrerlager herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass das nur ein Notnagel wäre. So sieht man das auch bei den Silberpfeilen: "Die beste Lösung ist, 13 Teams zu haben", hält Mercedes-Sportchef Norbert Haug fest.#w1#

"Es wurde diskutiert, aber nicht allzu intensiv", sagt auch McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. "Wir sind sicher nicht gegen dritte Autos, aber unsere Priorität sollte sein, die Formel 1 spektakulär zu gestalten, sie leistbar zu gestalten, den Wohlstand aller Beteiligten sicherzustellen. Wenn uns all das gelingt, dann brauchen wir vielleicht keine dritten Autos. Ich glaube, dritte Autos wären nur notwendig, wenn wir weniger Teams hätten als im Moment."

So reizvoll dritte Autos in vielerlei Hinsicht auch wären, so hätte eine solche Formel 1 auch Nachteile: "Wenn wir drei Red Bulls hätten, drei Brawns und so weiter, dann würde die Angelegenheit für die kleinen Teams nicht leichter werden", gibt Whitmarsh zu bedenken. Angesichts der niedrigen Ausfallsrate im modernen Grand-Prix-Sport wäre es dann für die Nachzüglerteams noch schwieriger als ohnehin schon, in die Punkte zu fahren.

"Es gibt interessante Gedankenspiele, zum Beispiel mit jungen Fahrern", bringt Whitmarsh als Pro-Argument ein. "Aber wenn die jeweils drei besten Fahrer in den drei besten Autos sitzen, dann muss das für die Formel 1 nicht unbedingt etwas Gutes sein." Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo würden drei Autos gefallen - der Italiener träumt davon, Michael Schumacher oder Valentino Rossi in einen dritten Ferrari zu setzen...