• 24.07.2009 18:14

Whitmarsh: "Deutlich mehr Abtrieb" bei Silber

McLaren-Mercedes-Teamchef Martin Whitmarsh im Interview über die Leistungssteigerung bei Silber und die Aussichten für das Ungarn-Rennen

(Motorsport-Total.com) - Sowohl Lewis Hamilton als auch Heikki Kovalainen wussten in den Freien Trainings zum Großen Preis von Ungarn mit konstanten und auch schnellen Rundenzeiten zu überzeugen. Dabei handelt es sich um das Resultat einer soliden Entwicklungsarbeit bei McLaren-Mercedes, wie Teamchef Martin Whitmarsh im Interview erläuterte. Der Brite ist hochzufrieden mit dem Abschneiden seiner Mannschaft.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Teamchef)

"Ja, alles bestens - das Update passt!" Martin Whitmarsh ist durchaus zufrieden

Frage: "Martin, wie ist es euch gelungen, in letzter Zeit so beeindruckende Verbesserungen zu erzielen?"
Martin Whitmarsh: "Das neue Aerodynamikpaket, welches Lewis schon in Deutschland am Auto hatte, war ursprünglich für Ungarn gedacht. Es hat sich allerdings ergeben, dass wir das Paket schon ein Rennen eher einsetzen konnten - aber nur bei einem unserer Rennwagen."#w1#

"Hier in Budapest sind beide Fahrzeuge mit diesen neuen Teilen ausgestattet. Es handelt sich dabei um recht große Veränderungen. Wir haben einen aerodynamisch anderen Weg eingeschlagen als wir es mit dem ursprünglichen Design des MP4-24 vorhatten. Ich denke, man kann mit Recht behaupten: Die neue Richtung hat sich als ertragreich erwiesen."

"Zusätzlich haben wir dem Aerodynamikpaket für Ungarn noch einige aerodynamische Modifikationen verpasst, wovon am Freitag beide Piloten profitieren konnten. Das Ergebnis ist, dass der MP4-24 nun deutlich mehr Abtrieb generiert als noch zu Saisonbeginn. Gepaart mit dem soliden mechanischen Paket, das schon immer sehr gut war, haben wir einen Leistungssprung gemacht, den wir am Freitag auf der Strecke sehen konnten."

"Ein Rennfahrer bringt seinen Wagen immer ans Limit." Martin Whitmarsh

Frage: "Was haben Lewis und Heikki am Freitag über das Auto gesagt?"
Whitmarsh: "Ein Rennfahrer bringt seinen Wagen immer ans Limit. Wann auch immer man dieses Limit verschiebt, indem man die Leistung des Autos verbessert - der Fahrer wird bei seiner ersten Ausfahrt damit ganz gewiss ein positives Gefühl haben. Das liegt ganz einfach daran, dass er neue und größere Limits erkunden kann."

"Schon beim seiner zweiten Ausfahrt wird er weitere Eindrücke sammeln, denn dann kennt er das neue Limit ja bereits. Daher wird das Feedback nach der zweiten Ausfahrt weniger positiv ausfallen als noch nach der ersten Runde. Aber so soll es ja auch sein. Du willst doch, dass die Fahrer unersättlich und ehrgeizig sind. Und genau das sind unsere Piloten."

"Der Freitagmorgen war für uns im Prinzip eine Testsession." Martin Whitmarsh

Frage: "Was können wir vom restlichen Wochenende erwarten?"
Whitmarsh: "Der Freitagmorgen war für uns im Prinzip eine Testsession, in der wir diszipliniert unser Entwicklungsprogramm abgespult und viele nützliche Daten gesammelt haben. Am Nachmittag haben wir mit verschiedenen Spritmengen für das Rennen experimentiert und konnten einen Reifenvergleich anstellen."

"Es gab keine größeren Probleme und unsere Fahrer erbrachten eine gute Leistung. Wir haben am Freitag sogar sehr viel gelernt. Am Samstag wollen wir das Fahrzeug weiter verbessern und das Setup noch etwas optimieren. Dadurch versprechen wir uns noch ein bisschen mehr Geschwindigkeit. Wir wissen genau, auf welchem Programm wir am Freitag in Bezug auf Reifen und Spritmenge unterwegs waren."

"Doch diese Informationen fehlen uns natürlich über unsere Gegner. Es wäre also nicht gerade klug, Vorhersagen über den weiteren Wochenendverlauf anzustellen. Wir hoffen einfach darauf, mit beiden Autos eine gute Qualifikation hinlegen zu können. Diese Ausgangslage sollte es uns dann ermöglichen, am Sonntag ein konkurrenzfähiges Rennen zu fahren."