• 24.04.2009 15:47

Whitmarsh bestätigt Schreiben an Mosley

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh bestätigt, dass er in einem Schreiben an die FIA die Schuld seines Teams in der Lügenaffäre eingestanden hat

(Motorsport-Total.com/SID) - McLaren-Mercedes hat sich in einem Brief an FIA-Präsident Max Mosley beim Automobilweltverband für die Irreführung der Rennkommissare entschuldigt und vor der Sitzung des Weltrats am Mittwoch in Paris ein Fehlverhalten eingeräumt: "Wir kooperieren mit der FIA. Ich habe an Max geschrieben, aber vor dem 29. April kann ich darüber nichts sagen", erklärte Teamchef Martin Whitmarsh gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters'.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

Martin Whitmarsh ist sehr um ein besseres Verhältnis zur FIA bemüht

Zuvor hatte eine anonyme Quelle der Agentur gesagt, dass Whitmarsh Mosley, der FIA und den Rennkommissaren geschrieben und eine "vorbehaltlose Entschuldigung" für das bewusste Anlügen der Kommissare von Melbourne durch Weltmeister Lewis Hamilton und den inzwischen entlassenen Sportdirektor Dave Ryan angeboten habe. Zudem hätte das Team einen Verstoß gegen die Regeln eingestanden und sich damit ganz in die Hände des Weltrats gegeben.#w1#

Das FIA-Gremium entscheidet am 29. April in einer außerordentlichen Sitzung über mögliche Sanktionen gegen das Team, die bis zu einem kompletten Ausschluss aus der Weltmeisterschaft reichen könnten. 2007 hatte der Weltrat die Silberpfeile nach der Spionageaffäre mit einer Rekordgeldstrafe von 100 Millionen US-Dollar (damals 72 Millionen Euro) belegt.

Auch damals war dem Team der Bruch von Artikel 151c des Internationalen Sportkodexes zur Last gelegt worden, der Handeln gegen den Geist des Sports unter Strafe stellt. Diesmal wirft die FIA dem Rennstall den Verstoß gegen diesen Artikel in fünf Punkten vor.

In der vorigen Woche war der frühere Teamchef Ron Dennis auch als Chef der McLaren-Gruppe zurückgetreten. Dieser Schritt war von Insidern als Zugeständnis gegenüber der FIA gewertet worden, um eine mögliche Strafe milder ausfallen zu lassen. Das Team hatte diesen Zusammenhang allerdings als "spekulativ" bezeichnet.