"Liegate": Schuldeingeständnis des Teamchefs?

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh soll sich in einem Brief bei FIA-Präsident Max Mosley entschuldigt haben - Hoffnung auf mildernde Umstände

(Motorsport-Total.com) - Fünf Tage vor der entscheidenden Sitzung des FIA-Weltrats in Paris berichtet heute die angesehene Londoner 'Times', dass sich McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh für das Verhalten seines Rennstalls in der Lügenaffäre bei Max Mosley entschuldigt haben soll. Angeblich hat Whitmarsh dem FIA-Präsidenten einen Brief geschrieben.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

"Sorry, Max - ich gebe zu: Ich habe mich geirrt, wir haben einen Fehler gemacht!"

Darin soll der Brite eingestanden haben, dass von seinem Team gegen Artikel 151c des Internationalen Sportkodexes verstoßen wurde. Artikel 151c besagt, dass jedwedes Verhalten, das dem Ansehen des Sports schadet, bestraft werden kann. Allerdings heißt es in der 'Times', Whitmarsh habe auf mildernde Umstände gepocht. Das erinnert ein wenig an das Entschuldigungsschreiben seines Vorgängers Ron Dennis im Zuge der Spionageaffäre.#w1#

Überhaupt scheint McLaren-Mercedes sehr darauf aus zu sein, die FIA vor der Sitzung des Weltrats milde zu stimmen: Erst wurde Sportdirektor Dave Ryan suspendiert und später gefeuert, dann trat Lewis Hamilton in Malaysia öffentlichkeitswirksam (im ansonsten gesperrten FIA-Medienzentrum) vor die Weltpresse und schließlich erklärte Dennis auch noch seinen endgültigen Rücktritt von allen Formel-1-Funktionen innerhalb der McLaren-Gruppe.

In Bahrain wird intensiv darüber diskutiert, welche Strafe es für McLaren-Mercedes geben könnte. Die einen sagen, es droht - genau wie bei BAR-Honda 2005 - eine Sperre für zwei Rennen, während andere von 30 Konstrukteurspunkten Abzug ausgehen. Von einem möglichen WM-Ausschluss war zuletzt keine Rede mehr, aber das muss alles nichts bedeuten. Denn die Entscheidung treffen die 26 Mitglieder des FIA-Weltrats am 29. April in Paris.