Whitmarsh: "Befinden uns in einer finanziell starken Situation"

Der McLaren-Teamchef bestätigt, dass lediglich Red Bull, Ferrari, Mercedes und McLaren auf festen Beinen stehen und kritisiert die verpassten Sparmaßnahmen

(Motorsport-Total.com) - Die finanzielle Situation, in der einige Teams stecken, darf gewiss als angespannt bezeichnet werden. Laut McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh gibt es momentan nur vier Teams, die sich keine allzu großen Sorgen machen müssen. Alle anderen Rennställe hingegen sind gefährdet. "McLaren befindet sich in einer starken finanziellen Situation, aber generell sage ich schon lange immer wieder, dass die Teams meiner Meinung nach nicht ihr Bestes gegeben haben, um Geld zu sparen", kritisiert der Brite gegenüber dem 'Tagesspiegel'.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

Realist: Martin Whitmarsh sorgt sich um die Zukunft einiger Formel-1-Teams Zoom

"Wir müssen zusammenarbeiten, denn das sieht nicht bei allen so aus. Red Bull ist in guter Verfassung, so lange Herr Mateschitz Lust hat auf die Formel 1. Ferrari ist in einer sicheren Position, Mercedes auch, so lange der Vorstand hinter dem Projekt steht", analysiert Whitmarsh und unterstreicht: "Das sind nur vier Teams, und für die anderen sieht es, offen gestanden, extrem schwierig aus."

Eine maximale Kostengrenze, wie sie einst Max Mosley vorschlug, ist laut Whitmarsh aber nicht die richtige Antwort, um die Formel 1 günstiger zu machen. "Das kommt darauf an, was man darunter versteht", bemerkt er. "Eine reine Kostenobergrenze in Form einer bestimmten Zahl bringt meiner Meinung nach viele Probleme. Erstens ist das kaum zu überprüfen, weil die verschiedenen Teams verschiedene Möglichkeiten zu kreativer Buchführung haben."

"Und je mehr die Teams in große, multinationale Unternehmen eingebunden sind, desto schwieriger wird es", fügt Whitmarsh hinzu. Der McLaren-Teamchef würde stattdessen Limitierungen bei der Enticklung begrüßen und gibt ein praxisnahes Beispiel: "Ich glaube, man müsste eher mit der Durchsetzung von Einzelbeschränkungen arbeiten, zum Beispiel bei der teuren Entwicklung der Aerodynamik."