Ferrari-Cockpit kommt für Bianchi noch zu früh

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali sagt, dass Jules Bianchi wohl nicht Nachfolger von Felipe Massa wird, weil man den Franzosen eher behutsam aufbauen will

(Motorsport-Total.com) - Nachdem sich bei Red Bull nun alle Unklarheiten beseitigt haben, steht das nächstbeste offene Cockpit in der Formel 1 unter besonderer Beobachtung. Denn nun gibt es bei Ferrari den begehrtesten Platz zu besetzen. Während Fernando Alonso ziemlich fest im Sattel sitzt, wackelt seit Monaten das Cockpit von Felipe Massa. Der Brasilianer benötigt schon eine Leistungssteigerung, wenn er weiter für die Scuderia fahren will.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Jules Bianchi

Jules Bianchi muss wohl noch warten, bis er das Cockpit bei Ferrari übernehmen darf Zoom

Zwar sprach sich Teamchef Stefano Domenicali zuletzt für Massa aus, doch ob Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo noch lange zuschaut, wie der zweite Fahrer im Respektabstand folgt, darf bezweifelt werden. Der letzte Sieg des Brasilianers liegt immerhin schon fast fünf Jahre zurück - beim packenden Saisonfinale in Sao Paulo 2008. Derzeit kursieren viele Gerüchte um einen Nachfolger des 32-Jährigen: von Kimi Räikkönen über Nico Hülkenberg bis Jules Bianchi.

Besonders der Marussia-Pilot steht als Nachwuchsfahrer der Scuderia unter besonderer Beobachtung. Bei den Roten plant man langfristig mit dem Franzosen und will ihn behutsam für das Ferrari-Cockpit aufbauen. Doch ihn nach seinem Rookie-Jahr schon in das Traditionsteam zu hieven, hält Domenicali noch für ein wenig verfrüht: "Wir müssen realistisch sein", sagt er der französischen Zeitung 'Le Figaro', "Ferrari ist eine schwere Bürde für einen jungen Fahrer."

"Wir wollen nicht noch mehr Druck auf ihn laden, indem wir ihm eine Deadline setzen", fügt er hinzu. Vielmehr soll der Franzose die Sache langsam angehen. Gerüchteweise soll der 24-Jährige noch ein Jahr bei Marussia dranhängen oder bei Sauber zwischengelagert werden, bevor er den Sprung zu Ferrari macht. "Er weiß, was unsere Ambitionen sind, aber wir werden auf den richtigen Zeitpunkt warten", erklärt Domenicali.