• 24.08.2009 09:54

  • von Stefan Ziegler

Wetterroulette für Kubica und Heidfeld in Spa

Mit großer Spannung blickt das BMW Sauber F1 Team dem Grand Prix in Spa-Francorchamps entgegen - Typisches Ardennenwetter als Chance?

(Motorsport-Total.com) - Die Piloten der Formel 1 bezeichnen den Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps gerne als einen absoluten Höhepunkt im Rennkalender - und auch Robert Kubica und Nick Heidfeld fiebern dem vorletzten Europa-Rennen dieser Saison besonders entgegen. Das BMW Sauber F1 Team wird in den Ardennen mit einem speziellen Aerodynamikpaket fahren und möchte wieder ein gutes Ergebnis holen.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica, Nick Heidfeld

Nick Heidfeld und Robert Kubica freuen sich auf das Rennen in Spa-Francorchamps

"Wir nähern uns der Schlussphase der Saison, die noch viele schöne Rennstrecken bietet, wobei Spa-Francorchamps den Auftakt bildet", so Kubica vor dem Grand Prix in Belgien. "Diese Rennstrecke ist sehr geschichtsträchtig. Die meisten Fahrer mögen sie. Der Kurs ist sehr lang und hat viele anspruchsvolle und schnelle Kurven. Es ist ziemlich schwierig und sehr wichtig, die richtige Fahrzeugbalance zu finden."#w1#

Das unberechenbare Ardennenwetter

"Das Wetter ist immer schwer vorhersagbar und oft unbeständig. Es kann auf einigen Streckenabschnitten trocken sein und gleichzeitig anderswo heftig regnen. In Spa zu fahren, ist eine Herausforderung, es ist immer spannend, dort anzutreten", meint der polnische Rennfahrer. Sein deutscher Teamkollege ergänzt: "Spa ist eine sensationelle Rennstrecke", sagt Heidfeld.

"Wetterumschwünge machen diesen Grand Prix auch irgendwie aus." Nick Heidfeld

"Das Rennen 2008 war für mich eines der schönsten überhaupt. Ich lag schon in den Punkten und habe kurz vor Rennende die Entscheidung getroffen, auf Regenreifen zu wechseln, was sich als goldrichtig erwies und mich letztendlich auf Platz zwei gebracht hat", berichtet der BMW Sauber F1 Team Pilot. "Wetterumschwünge machen diesen Grand Prix auch irgendwie aus."


Fotos: BMW Sauber F1 Team, Großer Preis von Europa


"Selbst Hitze im ganzen übrigen Europa heißt nicht, dass es in Spa nicht doch einen Wolkenbruch geben kann. Obendrein ist Spa nur eine gute Fahrstunde von Mönchengladbach entfernt, weshalb mir dieses Rennen immer einen kurzen Besuch in der alten Heimat ermöglicht", so Heidfeld. Heimatgefühle entwickelt auch BMW Motorsport Direktor Mario Theissen - schließlich zählt Spa zur Formel-1-Tradition.

Faszination Spa-Francorchamps

"Spa! Es sind nur drei Buchstaben, doch es steckt extrem viel Motorsport-Geschichte dahinter", erläutert Theissen. "Spa ist essentieller Bestandteil des Formel-1-Kalenders. Wir kommen sehr gerne in diese kleine und verträumte Stadt in Belgien. Spa ist eine phantastische Naturrennstrecke, eingebettet in die wunderschöne und raue Ardennen-Landschaft", so der BMW Motorsport Direktor.

"Wir wollen wieder ein gutes Resultat einfahren." Mario Theissen

"Seit der Anpassung der Eau-Rouge-Kurve wird diese im Trockenen voll gefahren, dadurch ergibt sich die längste Volllastpassage der Saison. Da diese zudem kräftig ansteigt, sind Motorleistung und Standfestigkeit besonders gefordert", meint Theissen. "Die zweite Besonderheit in Spa ist das unberechenbare Wetter. Es wechselt sehr schnell, Regen kann plötzlich einsetzen, manchmal nur auf einem Teil der Strecke."

Doch unabhängig von den Wetterbedingungen in Belgien hat sich das Team für das vorletzte Europa-Rennen des Jahres erneut einiges vorgenommen: "Wir wollen wieder ein gutes Resultat einfahren", kündigt Theissen an - und das auf einer außergewöhnlichen Rennstrecke, wie Willi Rampf, Head of Engineering beim BMW Sauber F1 Team, zu erklären weiß: "Spa ist die längste Rennstrecke im Kalender."

Reifen und Strategie im Fokus

"Dementsprechend hat das Rennen die geringste Rundenzahl. Das heißt, man ist bei der Rennstrategie sehr eingeschränkt, weil eine Runde mehr oder weniger einen großen Unterschied bei der mitgeführten Spritmenge ausmacht", sagt Rampf und fügt an: "Von der Streckencharakteristik her wird Spa in dieser Saison der erste Kurs sein, wo wir mit einem mittleren Abtriebslevel fahren."

"Die Streckenführung ist sehr spannend." Willi Rampf

"Bisher haben wir alle Grands Prix mit einem High-Downforce-Level gefahren. Der Unterschied ist signifikant und bedeutet, dass wir in Spa spezielle Flügel einsetzen werden", so Rampf. "Die Streckenführung ist sehr spannend. Nicht nur wegen der berühmten Eau Rouge: Das Spektrum der Kurvengeschwindigkeiten ist riesig, es reicht von der sehr engen Bus-Stop-Schikane bis hin zur schnellen Blanchimont."

"Meist erwarten uns in Spa relativ niedrige Außentemperaturen, sodass das Aufwärmen der Reifen sicher ein Thema wird. Spa ist traditionell das einzige Rennen, wo man für jede Session auch ein Regen-Setup vorbereitet. Das macht dieses Wochenende für die Ingenieure sehr anspruchsvoll, weil man zusätzlich zur streckenspezifischen Abstimmung auch mit dem Wetter kalkulieren muss."