• 22.08.2009 22:16

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Kubicas Zukunft: Erst Formel 1, dann Rallye

Robert Kubica möchte erst abwarten, welche Teams sich für 2010 am besten entwickeln - Rallyesport derzeit noch kein Thema für ihn

(Motorsport-Total.com) - Seit der überraschenden Bekanntgabe, dass sich BMW am Saisonende aus der Formel 1 zurückziehen wird, präsentiert sich Robert Kubica aktiv auf dem Fahrermarkt. Das ist jedoch keineswegs eine Verzweiflungstat, denn der 24-Jährige gilt als einer der begehrteren Kandidaten für die Saison 2010.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Möchte nicht den bestdotierten Vertrag, sondern ins beste Team: Robert Kubica

"Ich hoffe, dass ich in einem konkurrenzfähigen Auto sitzen werde, aber welches es sein wird, weiß ich noch nicht", sagt Kubica. "Normalerweise sind die Teams, die am Saisonende stark sind, auch am Beginn der nächsten Saison stark. Bis auf die größeren Benzintanks bleibt ja fast alles gleich." Er werde sich nicht zwingend auf aktuelle Siegerteams beschränken, denn: "Ich sehe auch ein paar andere vielversprechende Möglichkeiten für die Zukunft."#w1#

Aufgrund seiner unbestrittenen fahrerischen Klasse kommt der Pole für jedes halbwegs konkurrenzfähige Team, das ein Cockpit frei hat, zumindest theoretisch in Frage. Die größten Chancen werden ihm jedoch gerüchteweise bei Renault eingeräumt - für die Franzosen hat er seinerzeit seinen ersten Formel-1-Test absolviert -, während neuerdings auch Toyota eine Möglichkeit ist. Die Japaner werden sich voraussichtlich von Jarno Trulli trennen.

Große Stücke hält man auf Kubica sogar in Maranello, aber dort fällt es Stefano Domenicali schon schwer genug, für Felipe Massa, Kimi Räikkönen und Fernando Alonso zwei freie Autos zu finden. McLaren-Mercedes könnte ebenfalls einen neuen Teamkollegen für Lewis Hamilton suchen. Dem Vernehmen nach könnten sich die Silberpfeile aber für einen jungen Deutschen entscheiden - vorzugsweise Nico Rosberg.


Fotos: Robert Kubica, Großer Preis von Europa


Kubica will sich jedenfalls erst einmal in aller Ruhe ansehen, welche Optionen er hat und wie diese Teams im letzten Saisondrittel abschneiden. Angst um seine Zukunft hat er nicht: "Wir führen Gespräche, aber es ist ja noch nicht lange her, dass BMW den Ausstieg bekannt gegeben hat. Ehrlich gesagt stehe ich nicht unter Zeitdruck. Ich möchte abwarten, welches Team sich am besten weiterentwickelt. Das könnte für meine Entscheidung wichtig sein", so der Grand-Prix-Sieger cool.

Ein Wechsel in die Rallye-WM, von der er schon lange schwärmt, sei derzeit noch kein Thema: "Ich bin erst 24 und habe in der Formel 1 noch ein paar Ziele offen. Für Rallyes habe ich später noch Zeit"; stellt Kubica klar. "Was Kimi im Abarth gezeigt hat, finde ich beeindruckend, aber um im Rallyesport wirklich konkurrenzfähig zu sein, brauchst du drei Jahre. Es ist schließlich eine ganz andere Form des Motorsports."