• 29.05.2006 11:20

Wendet sich Räikkönen nun von den "Silberpfeilen" ab?

Die Enttäuschung von Monaco wird Kimi Räikkönen sicher nicht dazu bewegen, Ferrari für ein weiteres Jahr bei McLaren-Mercedes sausen zu lassen

(Motorsport-Total.com/sid) - Nachdem der WM-Zug endgültig ohne ihn abgefahren war, irrte "Iceman" Kimi Räikkönen als einsamer Fußgänger durch die Straßenschluchten Monte Carlos. Wieder einmal hatten sich die Hoffnungen des Finnen in Rauch aufgelöst; nach einem packenden Duell mit Weltmeister Fernando Alonso um den bedeutendsten Sieg in der Formel 1 war der McLaren-Mercedes-Pilot einmal mehr der große Pechvogel.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Auf der Jacht eines Freundes ließ Kimi Räikkönen seinem Frust freien Lauf

Als er den brennenden "Silberpfeil" abgestellt hatte, schien es, als hätte Räikkönen seinem Arbeitgeber endgültig den Rücken gekehrt. Anstatt zur Analyse das Motorhome von McLaren-Mercedes aufzusuchen, bewältigte der 27-Jährige seine Enttäuschung auf der Jacht eines Freundes. Den vierten Saisonsieg des Spaniers Alonso bekam er gar nicht mehr richtig mit, denn da nahm Räikkönen ein Sonnenbad - mit den Gedanken vielleicht schon beim künftigen Geldgeber Ferrari.#w1#

Räikkönen trauert verpasstem Sieg nach

"Besonders hart ist es, wenn man eine so gute Siegchance hat wie ich in Monte Carlo." Kimi Räikkönen

"Es ist immer sehr enttäuschend, wenn man nicht ins Ziel kommt, aber besonders hart ist es, wenn man eine so gute Siegchance hat wie ich in Monte Carlo", sagte Räikkönen, dem diesmal 28 Runden vor dem Ziel ein defektes Hitzeschild am Auspuffrohr des MP4-21-Boliden zum Verhängnis wurde.

Selbst Alonso hat inzwischen Mitleid mit dem Pechvogel, der in der vergangenen Saison gleich achtmal mit technischen Defekten aus der Bahn geworfen wurde: "Das ist schon sehr bitter für Kimi, zumal er wirklich sehr schnell unterwegs war", meinte der Spanier. Die Ehre der "Silberpfeile" in Monaco rettete Juan-Pablo Montoya als Zweiter.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug glaubt nicht, dass sich die Chancen auf den weiteren Verbleib Räikkönens nach dem Ausfall von Monaco verschlechtert haben: "Natürlich wird Kimi jetzt nicht vor Begeisterung aufspringen, aber er wird vor Begeisterung aufspringen, wenn er an den Superspeed seines Wagens denkt", sagte Haug.

Ist Räikkönen im Kopf schon bei Ferrari?

"In der momentanen Situation reden wir nicht vom Titel." Norbert Haug

Der Deutsche weiß allerdings auch, dass nur die Wettbewerbsfähigkeit der Silbernen im Kampf um die WM-Krone Räikkönen längerfristig binden kann: "In der momentanen Situation reden wir nicht vom Titel, aber wenn wir in der Performance einen weiteren Schritt nach vorne machen, ist Kimi vielleicht überzeugt, dass man das Team nicht zu früh verlassen sollte", meinte Haug.

Doch für Räikkönen zählen nur Fakten: "Es ist nett, wenn mich die Menschen für den besten Fahrer halten, aber ich will den Titel und fahre für den Rennstall, der mir die besten Möglichkeiten dafür bietet", sagt der "Iceman". Der Blick auf die WM-Fahrerwertung, in der er nach sieben von 18 Rennen bereits 37 Punkte Rückstand auf Primus Alonso hat, dürfte dem Finnen die Augen öffen...