Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Tambay lobt das Vorgehen der FIA im Fall Schumacher
Ex-Formel-1-Pilot Patrick Tambay will Michael Schumacher keine Absicht unterstellen, allerdings sollte dieser die Entscheidung der FIA akzeptieren
(Motorsport-Total.com) - Nach Michael Schumachers umstrittener Streckenblockade im Qualifying von Monaco waren mehrheitlich kritische Stimmen im Fahrerlager zu vernehmen. Auch der frühere Formel-1-Pilot Patrick Tambay war von dem Vorfall überrascht, wollte dem Ferrari-Piloten jedoch keine Absicht unterstellen.

© GP2 Series
Laut Patrick Tambay hat die FIA in Monaco sehr professionell gehandelt
"Man muss versuchen, sich in die Lage des Piloten zu versetzen, auch wenn das nicht so leicht ist", erklärte Tambay gegenüber der französischen Zeitung 'L'Equipe'. "Ich will nicht über Schumacher urteilen, aber die Qualifikation ist immer von unglaublicher Intensität für die Piloten, in Monaco noch mehr als anderswo. Man ist einfach nur auf seinen Job konzentriert."#w1#
War das strittige Manöver doch ein Fahrfehler?
Fehler könnten auf dem 3,340 Kilometer langen und extrem engen Stadtkurs schnell passieren: "Das ist keine Entschuldigung, aber möglicherweise eine Erklärung." Doch auch wenn Schumacher kurz vor Ende der Qualifikation bei der Anfahrt auf die Rascasse-Kurve tatsächlich ein Fahrfehler unterlaufen sein sollte, hätte er laut Tambay dennoch durchaus die Kurve ohne anzuhalten durchfahren können.
Nach dem strittigen Manöver des siebenfachen Weltmeisters nahmen sich die Rennkommissare viel Zeit, um über mögliche Konsequenzen aus der Aktion zu beraten. Nach umfangreichen Analysen von Daten und Fernsehbildern sowie ausführlichen Anhörungen wurde erst viele Stunden nach Ende der Qualifikation die Rückversetzung Schumachers auf den letzten Startplatz bekannt gegeben.
Professionelles Vorgehen der FIA
Auch wenn daher lange Unklarheit über die Startaufstellung herrschte, war es laut Tambay richtig, sich für die wichtige Entscheidung Zeit zu nehmen: "Es war nötig, sieben Stunden und 22 Minuten zu warten, bevor die Entscheidung bekannt wurde." Schließlich hätte sich die FIA so dem Fall ausführlich widmen und alle Aspekte und Konsequenzen einer Bestrafung analysieren können, was das professionelle Vorgehen unterstreiche.
Daher sollten Ferrari und Schumacher, die die Entscheidung anschließend kritisierten, das Urteil akzeptieren: "Man muss diese Entscheidung respektieren, denn der Referee hat immer seine Gründe." Darüber hinaus ist sich Tambay sicher, dass die Bestrafung des 37-Jährigen großen Einfluss auf die gesamte Motorsportszene hat: "Die Entscheidung hat auch einen exemplarischen Wert. Schumacher ist eine Ikone, ein Vorbild für die jungen Nachwuchsfahrer, bis hinunter zu den Kartfahrern. Er muss ein tadelloses Vorbild sein."
Makellose Leistung von Alonso
Abgesehen von der Aufregung um Schumachers Manöver am Samstag habe WM-Spitzenreiter Fernando Alonso in Monaco erneut eine perfekte Leistung gezeigt und diese mit dem Sieg gekrönt. Auch nach dem Vorrücken auf die Pole Position und trotz der Tatsache, dass der große Rivale im Kampf um die Weltmeisterschaft vom Ende des Feldes ins Rennen ging, sei der Spanier weiter konzentriert geblieben und habe erneut "seine Intelligenz, seine Abgeklärtheit und seine Fähigkeit zu Analysieren" unter Beweis gestellt.
Dass Schumacher in den letzten Umläufen noch die schnellste Rennrunde auf den monegassischen Asphalt brannte und somit unter Beweis stellte, dass er ohne die Vorfälle im Qualifying Alonso wohl unter Druck hätte setzen können, schmälert laut Tambay den Sieg des Spaniers keineswegs: "Es gewinnt nicht immer der Schnellste. Man muss die Umstände sehen: Gegen Rennende musste Alonso keine Rekordrunden mehr fahren. Für ihn war nur noch wichtig, keine Fehler zu begehen. Schumacher hingegen jagte noch Rubens Barrichello", meinte der Franzose abschließend.

