Weltmeisterliche Söhne und ihre Ambitionen

Nelson Piquet Jr., Nico Rosberg, Mathias Lauda und Derek Hill wollen demnächst den Aufstieg in die Königsklasse schaffen

(Motorsport-Total.com) - Damon Hill war zu Beginn der 90er-Jahre der erste Sohn eines Formel-1-Weltmeisters, der auch selbst in der Königsklasse antrat. Inzwischen ist dies längst zu einem Trend geworden ? und Nelson Piquet Jr. ist der nächste rennfahrende Sprössling, der zur großen Nummer werden könnte.

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet

Der Sohn von Nelson Piquet will in die Fußstapfen seines Vaters treten

Dass die Formel 1 im Blut liegen kann, beweisen unzählige Beispiele: Mario Andretti wurde Weltmeister 1978, Sohn Michael fuhr 1993 für McLaren-Ford. In der Hill-Familie wurde Graham zweimal, Damon einmal Weltmeister, und Jacques Villeneuve hat seinem unvergessenen Vater Gilles sogar einen Titel voraus. Jetzt drängen weitere Söhne in die Königsklasse: Nico Rosberg, Derek Hill und vor allem Nelson Piquet, oft liebevoll "Nelsinho" genannt.

Piquet hat von allen die besten Chancen

Der 17-jährige Brasilianer, dessen voller Name Nelson Angelo Piquet Jr. ist, gewann am vergangenen Wochenende in Knockhill sein erstes Rennen in der angesehenen Britischen Formel 3, aus der fast alle britischen Formel-1-Piloten kommen. Zuletzt schaffte der Japaner Takuma Sato aus dieser Serie den Aufstieg in die Königsklasse. Piquet gehört zu den heißesten Anwärtern auf die Meisterschaft und genießt außerdem die volle Unterstützung seines berühmten Vaters.

Mit dem Triumph hat Piquet nicht nur sein Talent unterstrichen, sondern auch ein kleines Stück Motorsport-Geschichte geschrieben ? nie zuvor war ein Fahrer bei einem Sieg in der Formel 3 jünger. Der Neuseeländer Mike Thackwell, noch heute jüngster Formel-1-Pilot aller Zeiten, triumphierte erstmals 1979 im Alter von 18 Jahren zum ersten Mal. Der internationale Durchbruch gelang ihm anschließend jedoch nicht.

Piquet Sr. war erster Turbo-Weltmeister der Formel 1

Nelson Piquet Sr. ist ein fundamentaler Bestandteil der Formel-1-Geschichte: 1981, 1983 und 1987 wurde er Weltmeister und er war auf Brabham-BMW auch der erste Turbo-Champion aller Zeiten. Nach seinem Rücktritt vom Motorsport gründete er seine eigene Firma, mit der er Millionen scheffelte. Heute engagiert er sich für die brasilianische Nachwuchsförderung und er kümmert sich um die Karriere seines Sohnes.

Weitere Sprösslinge von weltmeisterlichen Vätern könnten ebenfalls bald in die Formel 1 aufsteigen. Die besten Chancen von ihnen hat Nico Rosberg, der letztes Jahr sogar schon einen BMW-Williams testen durfte. Derek Hill, Sohn von Phil Hill, hat bereits erste Kontakte zu Minardi geknüpft, und Mathias Lauda tritt ? gemanagt von seinem Bruder Lukas ? dieses Jahr in der hochkarätigen Formel Nissan an.