• 04.09.2009 14:58

  • von Lennart Schmid

Wegen KERS: McLaren freut sich auf Monza

McLaren-Mercedes blickt erwartungsfroh auf den Grand Prix von Italien - KERS auf den langen Geraden von Vorteil

(Motorsport-Total.com) - Das KER-System galt schon als der große Millionen-Flop der Saison 2009 - bis Lewis Hamilton den Großen Preis von Ungarn auch Dank der Extra-PS des Hybrid-Systems gewann. Am vergangenen Wochenende konnte sich Ferrari-Pilot Kimi Raikkönen in Spa kurz nach dem Restart gegen Giancarlo Fisichella durchsetzen, in der Folge seine Position mit einem knappen Vorsprung verteidigen und zum ersten Saisonsieg fahren - Dank KERS.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen, Sebastian Vettel und Robert Kubica

Im vergangen Jahr freute sich Heikki Kovalainen (l.) über seinen zweiten Platz

Insofern überrascht es nicht, dass McLaren-Mercedes mit hohen Erwartungen dem Großen Preis von Italien entgegenblickt. Denn neben Ferrari ist die britisch-deutsche Mannschaft derzeit das einzige Team, welches seinen Fahrern einen "Turbo"-Knopf ans Lenkrad baut. Und die Strecke im königlichen Park von Monza ist eine Hochgeschwindigkeitsstrecke, auf deren langen Geraden sich die KERS-Technologie besonders bezahlt machen könnte.#w1#

"Natürlich zählt in Monza vor allem die Motorleistung", ist sich McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sicher. "Die KERS-Autos werden dort unglaublich schnell sein. Vor allem im Qualifying, wenn KERS auf der Start-Ziel-Geraden zweimal zum Einsatz kommt." Heikki Kovalainen ergänzt: "Wir können in jeder Runde auf den Geraden von unserem KERS-Hybrid profitieren.

Nicht nur die Aussichten auf die Zukunft stimmt das McLaren-Team optimistisch. Der Blick in die Vergangenheit bietet ebenfalls Anlass zur Freude. "Wir haben gute Erinnerungen an dieses spezielle Rennen und dort zwei der letzten vier Grand Prix gewonnen", sagt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. In der vergangenen Saison fuhr Kovalainen auf Platz zwei, Lewis Hamilton nahm auf dem Weg zu seinem WM-Titel als Siebter zwei wichtige Punkte mit.

Kompromiss beim Setup gesucht

"Unser Team hat in Monza immer gut ausgesehen", ergänzt Whitmarsh. "Das Rennen wird ein interessanter Test für unser Auto. Es ist gut zu wissen, wie es mit ganz wenig Abtrieb funktioniert." Neben KERS wird die richtige Abstimmung, die auf möglichst wenig Luftwiderstand und Abtrieb ausgerichtet ist, in Monza entscheidend sein.

¿pbvin|512|1921||0|1pb¿Genau dies bereitet Hamilton etwas Sorgen. "Es ist keine leichte Aufgabe, das optimale Setup zu finden. Denn es gibt keinen perfekten Kompromiss zwischen Geschwindigkeit auf den Geraden und in den Kurven. Das Auto auf der Fahrbahn zu halten ist schwierig, denn es rutscht ständig. Das Fahren hier ist ein wenig wie Eislaufen", findet der Weltmeister.

"Das Fahren hier ist ein wenig wie Eislaufen." Lewis Hamilton über Monza

Nach einem durchwachsenen Wochenende in Belgien, bei dem Hamilton bereits in der ersten Runde nach einer Kollision ausschied und Kovalainen als Sechster ins Ziel kam, möchte Haug von einer Favoritenrolle in Monza allerdings nichts wissen. "Es wird dort mindestens eine Handvoll geben und das ist prächtig für den Sport. Unser Ziel ist es, dort unseren Aufwärtstrend fortzusetzen."