• 12.08.2009 21:43

Weber: "Das ist ein Riesenausfall"

Schumacher-Manager Willi Weber über die geplanten Merchandising-Aktionen, neue Verträge und den Stellenwert seines Schützlings für die Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Mit betretenem Gesicht trat Michael Schumacher heute vor die Presse, um der Öffentlichkeit die Hintergründe seiner Comeback-Absage zu erläutern. An seiner Seite waren der Mediziner Johannes Peil, der die Verletzungen des Rekordweltmeisters näher beschrieb und auch Willi Weber, der den Kerpener seit vielen Jahren als Manager betreut. Weber widersprach im Rahmen der Pressekonferenz Vermutungen, dass er einie Fanartikel bereits vorab produzieren ließ.

Titel-Bild zur News: Willi Weber

Willi Weber unterstrich den Stellenwert von Michael Schumacher für die Formel 1

Frage: "Willi Weber, es gab Gerüchte, dass sie die Produktion von Merchandising-Artikeln wegen der Absage von Michael stoppen mussten. Stimmt das?"
Willi Weber: "Das stimmt so nicht. Es würde nie etwas gestoppt, weil nie etwas produziert wurde. Es gab jede Menge Anfragen, was ich natürlich auch toll fand. Aber ich habe immer darauf hingewiesen, dass es die theoretische Möglichkeit gibt, dass Michael vielleicht nicht in Valencia im Auto sitzen kann."#w1#

"Es gab Interessenten, die gesagt haben, dass sie trotzdem auf Verdacht produzieren wollten. Ich habe denen gesagt: 'Wenn ihr das machen wollt. Von mir habt ihr keine Freigabe, aber ihr könnt auf Verdacht produzieren.' Es hat aber dann hat es niemand gemacht. Ich konnte nichts stoppen, weil nie etwas angefangen war."

Frage: "Es hat angeblich nach der Comeback-Ankündigung neue Sponsoren gegeben. Ist das der Fall?"
Weber: "Das ist leider nicht so. Es gab Veröffentlichungen direkt vor der Entscheidung von Michael und Ferrari, wieder einzusteigen. Es gab einen Vertrag mit Schneekoppe, dessen Unterzeichnung ich am Freitag über die 'Bild'-Zeitung lanciert habe. Es sind Energy-Riegel und -Getränke. Das ist kein Sponsoring, sondern reines Merchandising. Das gleiche war bei Rosbacher. Der Vertrag wurde schon im vergangenen Jahr verlängert. Da war aber klar, dass wir erst jetzt zum Start der Bundesliga damit herauskommen, um mehr Aufmerksamkeit zu generieren."

Frage: "Welche Reaktionen haben sie in den vergangenen zwei Wochen erfahren?"
Weber: "Nur positive Reaktionen, sehr emotionelle Reaktionen. Es war unwahrscheinlich mitzuerleben, wie sich die ganze Welt auf dieses Comeback gefreut hat. Die Reaktionen waren fantastisch, überwältigend."

¿pbvin|512|1831||0|1pb¿Frage: "Ist die Formel 1 ohne Michael Schumacher nicht mehr der gleiche Sport wie vorher?"
Weber: "Wenn ich Reaktionen anschaue, die wir hatten, muss sich das bejahen. Denn es ist unglaublich, was ein einzelner Fahrer in der Formel 1 bewirken kann. Alle kamen und sagten: 'Jetzt wird die Formel 1 für mich wieder aufregend, ich werde es wieder anschauen'. Das haben mir so viele Leute gesagt. Also muss ich sagen: Es sieht so aus."

Frage: "Können Sie bemessen, was das Nichtantreten von Michael Schumacher für den Kartenverkauf bedeutet - also die wirtschaftlichen Konsequenzen?"
Weber: "Genau kann ich es ihnen natürlich nicht sagen. Ich weiß, dass man an einem Tag mehr Karten verkauft hat als in den vergangenen vier Wochen. Ich weiß, dass es in Spa 25.000 Anfragen für Wohnmobilplätze gab. Und ich habe ja die Reaktionen von Interessenten mitbekommen, von Sponsoren, die mit auf das Auto und mit auf den Overall wollten. Wir haben darauf keinen Einfluss, aber man hat es trotzdem probiert. Es war schon gewaltig. Ich kann ihnen die Zahlen nicht nennen, aber es ist sicherlich ein Riesenausfall."

Frage: "Würden Sie sich wünschen, dass er vielleicht lieber mit der Harley Davidson durch die USA fährt, anstatt mit einem 180-PS-Motorrad auf die Rennstrecke geht?"
Weber: "Das was er in den vergangenen 20 Jahren gemacht hat, war ja auch nicht ungefährlich. Es ist alles irgendwo Schicksal, also ich glaube zumindest daran. Man kann noch so aufpassen - es kann dich ein Dachziegel erschlagen oder du wirst vom Auto überfahren. Das hat man einfach nicht im Griff. Ich kenne Michael so gut und ich weiß, dass er seine Grenzen kennt. Das hat er bisher immer so gemacht und ich hätte nichts dagegen."