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Webbers Schwäche: Hinweise in der Telemetrie

Wie Red Bull Mark Webbers Problemen auf die Schliche kommt, was er vom neuen Heckflügel hält und wieso er Perez' Leistung nicht fassen kann

(Motorsport-Total.com) - Es war eine lange Nacht für Red Bull. Das einstige "Party-Team" der Formel 1 hätte durch Sebastian Vettels Start-Ziel-Sieg allen Grund zum Feiern gehabt, stattdessen zog man sich aber zurück und analysierte das Rennen. Nicht nur der Weltmeister, sondern auch Teamkollege Mark Webber verließ erst zu später Stunde das Motorhome - die schwache Leistung des Australiers, der im Gegensatz zu seinem Teamkollegen mit stark abbauenden Reifen zu kämpfen hatte, gab Rätsel auf.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Ratloser Mark Webber: Der Heim-Grand-Prix lief nicht wie geplant

Webber bestätigt: "Das Debriefing mit meinen Ingenieuren nach dem Rennen hat diesmal etwas länger gedauert. Wir haben die Telemetriedaten analysiert, um herauszufinden, warum ich im Gegensatz zu Vettel Probleme hatte." Wirklich schlau wurde man allerdings auch daraus nicht: "Wir haben einige Hinweise in den Daten gefunden, wir müssen jetzt aber das Auto zerlegen, bevor wir irgendwelche Schlüsse ziehen. Erst dann wissen wir, ob irgendwas gebrochen ist, oder ob etwas mit dem Auto grundsätzlich nicht stimmt."

Hat der RB7 ein Reifenproblem?

Der enorme Reifenverschleiß machte dem "Aussie" zu schaffen, dabei kam Sauber-Pilot Sergio Perez mit nur einem Stopp durch. "Als man mir sagte, dass er 34 Runden mit dem weichen Reifen zurückgelegt hat und nur einen Stopp im gesamten Rennen machte, da konnte ich es nicht fassen. Das ist wirklich beeindruckend und es beweist, dass der Reifen grundsätzlich zuverlässig ist, wenn man das abrufen kann."


Fotos: Großer Preis von Australien


Webber machte allerdings andere Erfahrungen: "Das Auto fühlt sich für einen kurzen Zeitraum gut an, dann verliere ich sehr schnell die Performance der Reifen. Das müssen wir uns anschauen." Er glaubt allerdings nicht, dass der RB7 ein reifenmordendes Auto ist: "Er ist eindeutig ein gutes Auto. Die Jungs haben da gute Arbeit geleistet, aber wir haben auch noch viel Arbeit vor uns, da unsere Rivalen nicht weit zurückliegen." Der ultimative Härtetest findet nun in zwei Wochen in Sepang statt: "In Malaysia haben wir an die 50 Grad Streckentemperatur, das wird in Sachen Reifen eine richtige Herausforderung."

"Perez' Leistung ist wirklich beeindruckend und es beweist, dass der Reifen grundsätzlich zuverlässig ist." Mark Webber

Renault-Leistung überrascht Webber nicht

Die große Sensation war der dritte Platz von Renault-Pilot Witali Petrow, der im Vorjahr meist mit Ausrutschern und Fehler, statt mit tollem Speed auf sich aufmerksam gemacht hatte. Für Webber hielt sich die Überraschung aber in Grenzen: "Sie haben schon bei den Wintertests ein gutes Tempo gezeigt und verstehen die Reifen recht gut. Witali hatte ein sehr gutes Wochenende, fuhr ein gutes Qualifying, hatte eine gute erste Runde und ein gutes Rennen."

"Ich habe den Heckflügel verwendet, aber er half mir nicht beim Überholen." Mark Webber