• 02.12.2003 15:09

  • von Marco Helgert

Webber: Wir brauchen mehr Geld

Mark Webber macht sich keine großen Hoffnungen für 2004 - das Budget des Jaguar-Teams verhindere bessere Ergebnisse

(Motorsport-Total.com) - Die Leistung des Jaguar-Teams in der abgelaufenen Saison hat Fans und Fachwelt gleichermaßen überrascht. Doch die Aufregung darüber, wer nun im nächsten Jahr das Cockpit an der Seite Mark Webbers bekommt, verdeckte unter Umständen das eigentliche Problem des Teams. Der Mutterkonzern Ford lässt sich das Formel-1-Abenteuer Jaguar verhältnismäßig wenig kosten. Immerhin steuert Red Bull als Sponsor des zweiten Piloten Christian Klien nun einen großen Teil des Budgets bei.

Titel-Bild zur News: Mark Webber (Jaguar-Cosworth)

Mark Webber träumt nicht von vereinzelten Podestplätzen

"Das Auto hat ein gutes Potential, aber wir leiden unter zu wenig Geldmitteln", erklärte Webber in einem Interview mit der 'Gazzetta dello Sport'. "Wir haben nicht genügend Ressourcen, und noch mehr Geld aufzutreiben, ist alles andere als einfach. Bei Jaguar arbeiten exzellente Leute, aber das Budget ist einfach limitiert."

An einem Betrag möchte es der Australier jedoch nicht festmachen: "Wir viel wir benötigen würden? Das ist schwer in Zahlen zu zagen. Selbst das Williams-Team beschwert sich darüber, dass sie nicht genug Geld hätten. Was sollen wir da sagen?" Im Hinblick auf die nächste Saison warnte Webber zudem vor zu hohen Erwartungen.

"Ferrari, Williams und McLaren sind noch immer zu weit vor uns, und selbst Renault ist nun außerhalb unserer Reichweite", erklärte Webber. "Wir sollten nun all diese Träumereien aus unseren Köpfen bekommen, auch die von Podestplätzen. Wir sollten uns nur darauf konzentrieren, Punkte zu ergattern. Wenn aber nicht mehr Geld kommt, dann werden wir nie zu mehr in der Lage sein."

Ein Rettungsanker für das Budget des Jaguar-Teams wurde vor einigen Tagen gelichtet: Ford wird sein Engagement in der Rallye-Weltmeisterschaft auch 2004 fortsetzen. Nicht wenige im Formel-1-Team haben gehofft, dass eine Beendigung der werksseitigen Rallyeaktivitäten mehr Geld in die Teamkasse spülen würde.

Vielleicht muss sich der 27-Jährige in Zukunft jedoch nicht weiter darum sorgen, denn das BMW-Williams-Team meldete bereits Interesse an seinen Diensten an. "Das wäre eine fantastische Gelegenheit", so Webber. "Es ist eine Ehre, mit einem Team in Verbindung gebracht zu werden, welches so viele Titel errang. Es ist schön, zu den Kandidaten zu gehören, aber der Vertrag mit Jaguar läuft bis Ende 2005. Wir müssen einfach abwarten."