• 27.11.2003 16:29

  • von Marcus Kollmann

Webber: 2004 könnte es ein großes Drama geben

Der Jaguar-Pilot hat sich kritisch über eine bestimmte Regeländerung geäußert und sorgt sich um die Sicherheit aller Fahrer

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber, einer von insgesamt vier Direktoren der Fahrergewerkschaft GPDA, hat gegenüber 'AMS' seine Bedenken über eine der für 2004 beschlossenen Regeländerungen zum Ausdruck gebracht.

Titel-Bild zur News: Mark Webber (Jaguar Racing)

Hat ernsthafte Bedenken an einer der Regeländerungen geäußert: Mark Webber

Im kommenden Jahr dürfen mit Ausnahme der vier besten Teams des Vorjahres alle anderen Rennställe während dem 1. und 2. Freien Training ein drittes Auto einsetzen. Der Fahrer des dritten Autos muss lediglich eine Superlizenz besitzen und darf in vergangenen zwei Jahren nicht an mehr als sechs Formel-1-Rennen teilgenommen haben.

Durch diese Bestimmung erhoffen sich die Formel-1-Verantwortlichen eine Aufwertung des Freitags, sowie eine zusätzliche Einnahmequelle für die jeweiligen Teams, denn das dritte Auto muss nicht in den Teamfarben lackiert werden, vorausgesetzt dessen Einsatz ist im weiteren Verlauf des Wochenendes nicht vorgesehen.

"Der Freitag ist ein wichtiger Tag in der Vorbereitung auf das Rennwochenende und nun werden zehn weitere Fahrer auf der Strecke sein. Einige Teams werden versuchen durch diese Möglichkeit ihre Einnahmen zu verbessern und möglicherweise werden wir einige sehr unerfahrene Piloten im Einsatz sehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand am Freitag eines Grand Prix-Wochenendes zum ersten Mal in einem Formel-1-Auto sitzen wird, ist sehr groß. Allerdings ist das nicht der richtige Zeitpunkt für den ersten Test", erklärte Webber seine Meinung zu dieser neuen Regel, welche er als gefährlich empfindet.

"Die erfahrenen Piloten können grundsätzlich mit einem weniger erfahrenem Fahrer umgehen, doch wenn zwei sehr unerfahrene Piloten aufeinander treffen könnte es ein großes Drama geben", fürchtet der 27-Jährige, dass es zu einem Unfall mit Folgen kommen könnte.

Während diese neue Regel dem Motorsport-Nachwuchs einerseits eine Chance geben soll, schließt sie andere Fahrer aber aus, was laut Webber ebenfalls "inakzeptabel" sei.

Nicht näher spezifizierten Informationen nach, soll die Fahrergewerkschaft GPDA ihre Bedenken in einem Brief an die FIA dargelegt haben. Ob der Motorsportverband daraufhin jedoch eine Änderung am Reglement überdenken wird, kann derzeit nur abgewartet werden.