• 18.02.2010 10:41

  • von Roman Wittemeier

Webber war kurz vor dem Absprung

Nach wenig erfolgreichen Jahren hat Mark Webber durch seine zwei Saisonsiege 2009 die eigene Karriere gerettet: "War vom Rücktritt nicht weit entfernt"

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber gilt seit seinem sensationellen Debüt im Minardi 2002 in Australien (als Fünfter in den Punkten!) als großes Talent, doch der erhoffte Durchbruch ließ viele Jahre auf sich warten. Nach mäßigem Erfolg bei Jaguar und Williams sind dem Australier erst 2009 bei Red Bull die ersten beiden Siege gelungen. Viele im Fahrerlager waren der Meinung, dass diese Erfolge längst überfällig waren. Und sie haben letztlich die Karriere gerettet.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber geht demnächst in seine neunte Formel-1-Saison

"Vor zwei oder drei Jahren hatte ich nicht allzu viel Spaß und war vom Rücktritt nicht weit entfernt", sagt der Vettel-Teamkollege in der Zeitung 'The Australian'. Er erklärt: "Man muss mit Spaß bei der Sache sein, man muss motiviert sein. Das Feuer muss lodern." Die vergangene Saison brachte dem Australier eine komplette Kehrtwende. Nach überstandener Bein- und Schulterverletzung konnte Webber am Nürburgring zum ersten Sieg fahren, ein zweiter folgte in Brasilien.#w1#

"Das vergangene Jahr war im Hinblick auf meine Karriere sehr wichtig", sagt der 33-Jährige. "Das Feuer brennt wieder, ich komme am Morgen gut aus den Federn und achte mehr auf mich." Er fühle sich bei Red Bull pudelwohl. Bei seinem Team gehe es nicht nur um PR, sondern auch die Menschlichkeit stehe im Vordergrund. Noch ein durchschnittliches Jahr hätte ihn womöglich schnell aus der Formel 1 vertrieben.

Mark Webber

Die große Erlösung: Mark Webber siegt 2009 am Nürburgring erstmals Zoom

"Wenn wir wieder eine Gurke gehabt hätten, dann vielleicht", gibt Webber offen zu. "Ich hatte einen schwierigen Saisonstart, auch bezüglich der Resultate. Es fehlte nicht mehr viel, aber es ging dann doch alles gut." Auch in der bald beginnenden neuen Formel-1-Saison rechnet der Australier fest mit Rennsiegen. Der Red Bull RB6 bringe alle Voraussetzungen mit. "Natürlich ist man erstmal nervös, nachdem das Team den Wagen aus 30.000 Einzelteilen zusammengebaut hat, aber es läuft bislang richtig gut."

"Wir sind mit der ersten Woche zufrieden und kümmern uns in den weiteren Wochen bis zum Saisonstart um die Performance", erklärt Webber. Für den erfahrenen Red-Bull-Piloten stand in den vergangenen Jahren immer das Saisonhighlight gleich zu Beginn des Jahres. Diesmal ist der Heim-Grand-Prix in Melbourne jedoch erst das zweite Rennen im Kalender. "Das Heimrennen ist für jeden Fahrer sehr wichtig", sagt der zweifache Grand-Prix-Sieger.

"Es ist immer gut, wenn du vor heimischer Kulisse fahren darfst. Außerdem macht es mich stolz, dass die Formel 1 in Australien zu Gast ist und die Leute dort die besten Rennfahrer der Welt in Aktion erleben dürfen. Man kann sich die Grand-Prix-Siege nicht aussuchen, aber es wäre für mich natürlich toll, dort zu gewinnen. Man wird sehen", fasst Webber seine Gefühlslage vor dem nächsten Heimrennen im Albert Park zusammen.