• 20.07.2008 11:23

  • von Fabian Hust

Webber: "Vettel verdient die Chance definitiv"

Der Red Bull Racing-Pilot über seine Zukunft im Team, die Qualifikation auf dem Hockenheimring und das durch KERS verursachte Feuer in der Fabrik

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber wird auch in der kommenden Saison für Red Bull Racing an den Start gehen, und der Australier kann zuversichtlich sein, dass er eine gute Entscheidung getroffen hat, schließlich befindet sich das Team im Aufwärtstrend. Designer Adrian Newey beginnt sich langsam aber sicher auf die Leistung des Autos auszuwirken, im kommenden Jahr soll ein weiterer Schritt nach vorn folgen. Für ihn ist es "ein Vergnügen", seine Karriere bei Red Bull Racing fortzusetzen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber freut sich auf die Zusammenarbeit mit Sebastian Vettel

Nach der Bekanntgabe seines Rücktritts zum Ende der Saison wird David Coulthard den Weg frei machen für Sebastian Vettel, einen Fahrer, auf den sich Webber freut: "Er verdient die Chance definitiv", so der Australier im Interview mit 'formula1.com'. "Er ist ein sehr schneller Fahrer und er ist sehr diszipliniert. Er wird in diesem Sport definitiv bis an die Spitze kommen, und ich freue mich sehr darauf, mit ihm kommendes Jahr zusammen zu arbeiten."#w1#

Mit den Fortschritten seines Teams ist der 31-Jährige zufrieden: "Im Vergleich zum vergangenen Jahr stellt das Auto eine große Verbesserung dar, und wir haben das Gefühl, dass jedes Rennen einen Schritt nach vorn darstellt. In Silverstone war das Auto in schnellen Kurven sehr schnell, aber in den langsamen Kurven ist es noch nicht ideal. Seit Barcelona zeigt die Leistungskurve stetig nach oben."

In Hockenheim schaffte es Webber wieder einmal in den dritten Qualifying-Durchgang: "Dies war bisher die engste Einheit der Saison. Ich hatte im zweiten Qualifying-Durchgang einen ziemlich guten ersten Versuch, auch wenn meine Runde nicht großartig war. Alles in allem waren wir ziemlich gut, auch wenn wir in besserer Form hätten sein können."

In Silverstone hat das Team den vierten Rang in der Gesamtwertung an Toyota verloren. Webber schätzt es als "nicht einfach" ein, diesen in Hockenheim wieder zurück zu holen: "Toyota sieht sehr schnell aus, aber wir haben in dieser Saison alle gelernt, dass im Rennen alles passieren kann und wir haben noch neun Rennen zu fahren. Wenn wir das Auto weiterhin verbessern, dann könnten wir diese vierte Position locker wieder zurückholen."

Mark Webber wird öfter dafür kritisiert, dass er angeblich im Qualifying extrem gut ist, im Rennen seine Geschwindigkeit dann aber nicht aufrecht erhalten kann. Das sieht Webber nicht so, schließlich habe er 18 Punkte auf dem Konto: "Meine Rennen waren dieses Jahr gut, und niemand spricht über die Fehler, die die McLaren- und Ferrari-Fahrer machen. Jeder macht an einem Punkt Fehler, sogar Michael Schumacher."

Einen ganz anderen Fehler erlebte Mark Webber in der vergangenen Woche, als er in der Fabrik des Teams war und ein KERS-System wegen eines technischen Defekts Feuer fing. "Man steht mit den Systemen noch am Anfang, man kann sehen, dass die Teams technische Probleme damit haben", so Webber auf die Frage von 'Motorsport-Total.com'. "Wir Fahrer kennen uns da nicht genau aus, wissen nur, dass man in den Batterien unterschiedliche Chemie-Cocktails verwendet."

"Wir müssen jedoch sicherstellen, dass die Systeme bei heftigen Unfällen und beim Einsatz der Streckenposten, bei den Testfahrten und in Bezug auf die Zuschauer sicher sind. Man muss der Technischen Arbeitsgruppe und der FIA vertrauen, dass die Autos so sicher sind wie jetzt, denn da dürfen wir keinen Schritt zurück machen. Es ist schön, dass wir dadurch ein paar Bäume retten, aber wir müssen auch die Sicherheit der Fahrer gewährleisten."

"Wir dürfen nicht durch irgendwelche Zwischenfälle lernen. Manchmal lernt man durch Zwischenfälle, das respektiere ich auch. Das ist für uns ein großes neues Feld, auf dem wir uns bewegen, da mache ich mir schon ein paar Sorgen", so Webber, der auch auf den Umstand hinweist, dass leichtere Fahrer einen Vorteil haben könnten, weil das Gewichtslimit trotz Einführung der 30 bis 40 Kilogramm schweren KERS-Systeme nicht angehoben wird.