Vettel: "Das macht ein bisschen stolz"
Der Toro Rosso-Pilot über seinen Vertrag mit Red Bull Racing, erfüllte Träume, Bescheidenheit und das Leben als Formel-1-Star
(Motorsport-Total.com) - Nach exakt einer halben Saison als Stammfahrer wurde offiziell, dass Sebastian Vettel von Red Bull kommendes Jahr von der Scuderia Toro Rosso zum Team Red Bull Racing befördert wird. Dort wird der Deutsche Nachfolger von David Coulthard, der den jungen Deutschen als zukünftigen Sieger bezeichnet hat.

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Sebastian Vettel sieht sich in der Formel 1 auf dem richtigen Weg
"Es macht ein bisschen stolz, es ist schön zu hören", meint der Rennfahrer aus Heppenheim im Interview mit der 'FAZ'. "Aber wenn ich jetzt ins Auto steige, fahre ich nicht zwei Zehntel schneller, weil Coulthard etwas Nettes über mich gesagt hat." Zudem sei Lob immer auf die Vergangenheit bezogen, deswegen müsse er weiter an sich arbeiten.#w1#
Ohne Red Bull, betont der 21-Jährige, wäre er heute nicht in der "Königsklasse des Motorsports", für ihn habe sich ein Traum erfüllt, für das Unternehmen in der Formel 1 an den Start zu gehen: "Das Senior-Team bietet mir die Chance, mich weiterzuentwickeln. Das Umfeld ist entsprechend gut. Da gibt es für mich keinen Zweifel."
Aber auch in seinem aktuellen Team fühlt er sich wohl, ist froh, mit Gerhard Berger einen Chef zu haben, der früher selbst Rennfahrer war, sich zudem mit dem Business im Motorsport auskennt: "Er spricht und versteht dieselbe Sprache. Wenn ich ihm erzähle, was ich im Auto spüre, dann versteht er das besser als jeder andere."
Vettel hat nun seinen Traum realisiert, fährt in der Formel 1, muss sich manchmal kneifen, wie er zugibt. Es dauere "schon eine Weile", bis man als junger Fahrer respektiert wird. Förderer Red Bull hatte zum Glück immer so viel Respekt vor seinem Fahrer, dass man auch in schlechten Zeiten zu ihm hielt: "Für mich war wichtig, dass ich immer jemanden hatte, der zu mir hielt."
Sebastian Vettel ist einer der wenigen Profi-Rennfahrer, der auf einen Manager verzichtet, weil er diesbezüglich keinen Bedarf sieht. Und auch mit dem Geld, das er verdient, kann er gut umgehen. Er verdiene nicht so viel, als dass er aufpassen müsse, wie er die Millionen verteilt: "Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich habe, und das Teuerste, was ich mir je geleistet habe, ist ein Fitnessgerät, eine spezielle Maschine für die Nackenmuskulatur. Ich gebe mein Geld nicht für Blödsinn aus."
Trotz seiner Formel-1-Karriere fühlt sich Vettel nicht als Star: "Ich bin derselbe wie vor ein, zwei, drei Jahren. Nicht dass ich irgendwo stehengeblieben wäre, ich versuche natürlich immer besser zu werden, mit dem Auto schneller zu fahren, aber als Mensch sehe ich keinen Grund, warum ich mich verändern sollte."

