• 13.11.2010 17:20

  • von Armin Gastl

Webber sucht nicht nach Ausreden

Vom fünften Startplatz aus sind Mark Webbers WM-Chancen nicht allzu groß, umso größer dafür seine Enttäuschung nach dem Qualifying

(Motorsport-Total.com) - Mit dem fünften Startplatz hat sich Mark Webber beim Saisonfinale in Abu Dhabi in keine gute Ausgangslage gebracht. Dementsprechend schlecht gelaunt war er nach dem Qualifying: Der Red-Bull-Pilot sprach zwar noch mit den britischen und deutschen TV-Sendern, brach dann aber seine Medienrunde entnervt ab.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

"The fat Lady hasn't sung yet": Mark Webber gibt sich noch nicht geschlagen

"Ich hatte heute nicht den Grip, den die anderen hatten", ärgert sich Webber. "Zusammen mit meinem Fahrstil und einigen anderen Faktoren kommt das dabei heraus. Manchmal stehst du auf Pole, manchmal nicht. Es wäre schön gewesen, in der ersten Reihe zu stehen, aber kein Mensch interessiert sich für eine Einkaufsliste an Entschuldigungen. Jetzt müssen wir halt morgen unser Bestes geben und es richten."

In den Freien Trainings war Webber ebenfalls konstant langsamer als sein Teamkollege Sebastian Vettel, allerdings fehlten da meistens nur ein bis zwei Zehntelsekunden. "Vormittags war Mark nur in Sektor eins langsamer, in Kurve eins hat er immer zwei Zehntel verloren", erklärt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko gegenüber 'RTL'. Doch im Qualifying war der Unterschied in allen drei Sektoren messbar.

¿pbvin|512|3275||0|1pb¿Marko will zwar wie Webber nicht nach Ausreden suchen, glaubt aber, die Diskrepanz zwischen seinen beiden Fahrern zumindest teilweise erklären zu können: "Er ist auf eine andere Strategie gegangen, auf vier Zeitrunden statt wie Vettel auf drei. Das ist ein Unterschied von einem halben Zehntel im Benzingewicht, aber ich glaube, dass er einfach über diese Distanz die Reifen nicht richtig in Form gebracht hat, denn die zweite Runde war die schnellste", so der Österreicher.

Webber übt sich indes in Kampfansagen: "Ich bin nicht angefressen, aber der fünfte Platz in der Startaufstellung ist natürlich nicht sehr gut. Das ist klarerweise enttäuschend. Andererseits haben wir morgen noch ein langes Rennen vor uns und der Kuchen ist noch nicht gegessen. Klar, ich wäre gerne weiter vorne gestanden, aber ich hatte einfach nicht die Pace. Angenehm ist das nicht", gibt der 34-Jährige zu Protokoll.


Fotos: Mark Webber, Großer Preis von Abu Dhabi, Samstag


"Am Ende müssen wir da sein, denn im Rennen kann noch viel passieren", will er den Kampf noch nicht aufgeben. "Die Leistung heute ist dabei keine große Hilfe, aber wir haben schon Rennen gesehen, in denen sich alles gedreht hat. Die Weltmeisterschaft wurde heute nicht entschieden. Ein bisschen weiter vorne wäre nett gewesen. Man könnte selbstbewusster sein, aber zumindest sind wir noch im Rennen."