Webber schaut vor allem auf sich selbst

Mark Webber möchte in São Paulo seine Negativserie beenden und hat nicht vor, sich in Sebastian Vettels Dienst zu stellen

(Motorsport-Total.com) - Während sein Teamkollege Sebastian Vettel mit 16 Punkten Rückstand auf Jenson Button rein theoretisch noch Weltmeister werden kann, ist der WM-Zug für Mark Webber bereits abgefahren. Dennoch hat der Red-Bull-Pilot nicht vor, sich am kommenden Wochenende in São Paulo selbstlos in den Dienst seines Stallgefährten zu stellen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber möchte in São Paulo am liebsten selbst einen Sieg feiern

Auf die Frage, ob er beim Brasilien-Grand-Prix nur nach Teamorder fahren wird, entgegnet Webber: "Ich bezweifle es. Meine Jungs sind heiß auf ein gutes Ergebnis, also werden wir versuchen, eines zu holen." Nach fünf punktelosen Rennen hintereinander, in denen er seine eigenen Titelchancen eingebüßt hat, brennt der Australier auf ein Erfolgserlebnis. Vettel kann er ohnehin nur begrenzt helfen, weil der Deutsche vor allem auf Patzer von Spitzenreiter Button angewiesen ist.#w1#

Webbers einziger Beitrag könnte sein, bei einem Vettel-Sieg den Brawn-Piloten Punkte wegzunehmen, aber unabhängig davon wäre Button für ihn ein würdiger Weltmeister: "Niemand verdient es mehr als er. Er hat mehr Rennen gewonnen als jeder andere. Er hat viele Überholmanöver gezeigt, die anderen nicht. Er hat sich oft aus kritischen Situationen befreit und seine Chancen am Leben gehalten. Das haben die anderen nicht geschafft."

¿pbvin|512|2054||0|1pb¿"Ist Jenson der beste Fahrer im Feld? Das ist eine andere Frage. Wäre es verdient, wenn er die Meisterschaft gewinnen sollte? Ja. War Damon Hill 1996 der beste Fahrer? Das Auto ist eben ein sehr einflussreicher Faktor", so der 33-Jährige, der 2009 am Nürburgring immerhin seinen ersten Grand Prix gewinnen konnte. Nach zehn von 17 Rennen hatte er sogar noch um viereinhalb Zähler mehr auf seinem WM-Konto als Vettel, ehe die Negativserie begann.

"Suzuka", sagt Webber, "war eine echte Enttäuschung, denn das war die erste Gelegenheit, wo das Auto gut genug gewesen wäre und ich eine Chance ausgelassen habe. Aber alles in allem bin ich zufrieden, auch mit meiner Leistung in den Rennen, in denen einfach nicht mehr drin war. Es ist unglaublich, dass ich seit Budapest nicht mehr gepunktet habe, aber wir wissen warum. Es gab viele verschiedene Gründe dafür."