Webber: "Nur Sepang verlief problemlos"

Mark Webber führt den Punkterückstand von Red Bull in der WM auf die ungewöhnlichen Bedingungen zurück

(Motorsport-Total.com) - Red Bull stand bisher in allen vier Rennen auf der Pole-Position. Das unterstreicht, wie schnell der Bolide aus der Feder von Adrian Newey ist. Einzig in Sepang holte das Team mit einem Doppelsieg alles aus der guten Ausgangslage. Bei den übrigen drei Rennen wurden viele Punkte liegen gelassen. Mark Webber ist der Meinung, dass die ungewöhnlichen Bedingungen bessere Resultate verhinderten. Trotzdem hat das Team auch Fehler gemacht und steht damit verdient auf Platz drei der Konstrukteurswertung.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber konnte bisher nicht die optimalen Ergebnisse erzielen

"Da gibt es genug 'Was wäre wenn?', aber man ist Herr seines eigenen Glücks und am Ende des Tages zählt nur das Resultat. Das lügt nie und deshalb stehen wir dort, wo wir sind", wird Webber von 'Autosport' zitiert. "Es ist nicht so, dass wir einen Speed-Nachteil haben, aber es passierten eben einige Dinge. Es gab da einige Entscheidungen an der Boxenmauer und so weiter, aber es gibt keinen Rückspulknopf. Ein einziges Rennen verlief bisher gut für uns."#w1#

Mit einem Blick auf die Gesamtwertung könnte man meinen, dass einzig Weltmeister Jenson Button alles richtig gemacht hat. "Jenson hatte zwei Rennen, in denen alles für ihn zusammengekommen ist", meint Webber. "Aber es gab einige Fahrer, die harte Wochenenden hatten." Das wechselhafte Wetter spielte natürlich einen entscheidenden Faktor. In der verregneten Sepang-Qualifikation taktierten McLaren und Ferrari falsch und mussten von weit hinten starten.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Malaysia


Die Aufholjagd begeisterte die Fans und brachte Würze in das Rennen. Mit Blick auf den unspektakulären Auftakt in Bahrain meint Webber, dass das Wetter bisher Probleme des neuen Reglements verschleiert: "Wenn es regnet, werden die Rennen natürlich sehr durchmischt", sagt der Australier. "Die Aufholjagd von Lewis Hamilton in Malaysia war sehr unterhaltsam. Wären wir aber alle von einer normalen Startposition ins Rennen gegangen, wäre es wahrscheinlich kein interessanter Grand Prix geworden."

Die zahlreichen Überholmanöver des Weltmeisters von 2008 werden auch durch den Höchstgeschwindigkeitsvorteil, den der McLaren mit dem F-Schacht-System generiert, begünstigt. "Ich hoffe, das setzt sich weiter fort, denn wir brauchen nicht ständig Bahrain-Rennen", meint Webber. "Hoffen wir darauf, dass wir Fahrer weiter die Rennen genießen können - und damit auch die Zuschauer."

"Wir glauben doch immer, dass die alten Tage besser waren, oder?" Mark Webber

In den vergangenen Jahren wurde das Reglement mehrmals verändert. Die Meinungen, ob früher alles besser war, gehen bei Fans und Beteiligten auseinander. Es ist aber weiterhin ein vieldiskutiertes Thema auf den Stammtischen dieser Welt. Webber hat in seinen 142 Starts viel miterlebt und hat hierzu eine klare Meinung: "Wir glauben doch immer, dass die alten Tage besser waren, oder? Ich habe die Autos mit V10-Motoren und über 900 PS geliebt. Dazu kam der Reifenkrieg. Das war aber nicht aufrechtzuerhalten. Wir verbannten die Traktionskontrolle, dann kam der Einheitsreifen. Wir hatten KERS, jetzt haben wir es wieder nicht. Wir verändern uns, so ist das eben."

Die Fahrer müssen sich dementsprechend adaptieren und ihren Fahrstil den jeweiligen Gegebenheiten anpassen. "Wir haben für dieses Jahr eine neue Herausforderung", spricht Webber das Nachtankverbot an. "Wir müssen uns an andere Fähigkeiten gewöhnen, sei es die Veränderung eines schweren Autos zu einem leichten zu verschiedenen Abschnitten eines Grand Prix. Oder es gab die Sprintrennen mit bis zu vier Boxenstopps. Als Fahrer müssen wir uns ständig weiterentwickeln."