Regenwetter als Red Bulls Achillesferse?

Leichte Ernüchterung bei Red Bull: Im Verkehr und bei Regen läuft der RB6 nicht optimal - Barcelona-Vorbereitungen durch Aschewolke nicht beeinträchtigt

(Motorsport-Total.com) - Eines ist nach vier Rennen klar: Red Bull konnte sein dominantes Auto bisher kaum in Erfolge ummünzen. Der Regen von Schanghai spülte Sebastian Vettel und Mark Webber auf die Plätze sechs und acht zurück - zudem zeigten die wechselhaften Verhältnisse auf, dass Adrian Neweys RB6 auch Schwächen hat: Bei Regen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Red Bull in Bedrängnis: Bei Regen sind Vettel und Webber keineswegs dominant

"Wir wurden weggeblasen", drückt es Mark Webber drastisch aus. "Wir waren bei diesen Bedingungen einfach nicht schnell genug, das Auto reagiert sehr sensibel, wenn wir nicht vorne wegfahren." Auch Sebastian Vettel stellt klar: "Wir hatten ein paar Probleme mit dem Auto, nur wenn wir freie Fahrt hatten, war es okay."#w1#

Wechsel auf Intermediates war Entscheidung der Piloten

Genauso wie Fernando Alonso hoffen die "Bullen" jetzt endlich auf ein ganz normales Rennwochenende in Barcelona - der Saisonstart brachte viel Spektakel für die Fans, die Teams stießen dabei aber auch an die eigenen Grenzen. Auch in Sachen Strategie - Red Bull machte zwei Boxenstopps mehr als Sieger Jenson Button.

Teamchef Horner bestätigt, dass der im Nachhinein unnötige erste Wechsel auf Intermediates keine Teamentscheidung war und übt Kritik an Mark Webber: "Beide Fahrer bestanden darauf, Intermediates zu bekommen. Mark nahm leider den hinteren Wagenheber mit und beschädigte damit seinen Frontflügel, was ihm Zeit gekostet hat, was dann wieder Sebastian Zeit kostete, weil er sich anstellen musste."

76 Mann in Schanghai, Newey in der Fabrik

Bis es in Spanien losgeht, steht man aber vor einer ganz anderen Herausforderung. "Wir müssen 76 Menschen und viel Luftfracht nach Großbritannien zurückbringen, in Anbetracht der Luftraumsperre wird das schwierig", weiß Teamchef Christian Horner - und philosophiert: "Da sieht man, wie sehr wir von Flugreisen heutzutage abhängig sind. Leider hängen wir in Schanghai fest und nicht in Melbourne oder Montreal, es ist eine große Aufgabe für die Logistiker, uns irgendwie an dieser Vulkanwolke vorbeizubringen."

"Zum Glück haben wir Adrian Newey in der Fabrik zurückgelassen." Christian Horner

Werden dadurch die Vorbereitungen von Red Bull auf den Europaauftakt der Formel-1-Saison beeinträchtigt? "Ich denke nicht, wenn die Autos rechtzeitig eintreffen", ist Horner überzeugt. "Wir haben ja noch eine zusätzliche Woche. Zum Glück haben wir Adrian zurückgelassen, der die Teile zeichnet, die dann produziert werden. Das gibt dem Team die Chance, etwas Sightseeing in Schanghai zu machen, aber hoffentlich dauert das nicht zu lange."

Die Marschrichtung für den Grand Prix von Barcelona gibt Ex-Red-Bull-Pilot David Coulthard vor, der in Schanghai als Ersatzpilot fungierte: "Für Spanien gibt es Updates am Auto, das Team muss also zuversichtlich sein und die Pole-Position und den Doppelsieg anpeilen."