• 09.06.2011 21:23

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Webber: "Hoffen, dass wir gelernt haben"

Mark Webber hofft, dass es Red Bull in Montreal besser ergehen wird als im Vorjahr, denn schnelle Strecken sind normalerweise kein RB7-Terrain

(Motorsport-Total.com) - Seit Sommer 2009 gilt der Red Bull als schnellstes Auto der Formel 1, aber das Spezialgebiet der Adrian-Newey-Konstruktionen sind vor allem Passagen, in denen aerodynamischer Anpressdruck gefragt ist. Das ist in Montreal nicht der Fall, weshalb neben Sebastian Vettel auch Mark Webber bestenfalls verhalten optimistisch ins kommende Rennwochenende geht.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber wartet immer noch auf seinen ersten Saisonsieg

"Es war bisher nicht unsere stärkste Strecke", weiß der Australier. "Es gibt hier nicht viele schnelle Kurven, die die Stärke unseres Autos sind. Wir haben uns in den vergangenen Jahren überall weiterentwickelt, aber diese Strecke ist wegen der Länge der Geraden und wegen der speziellen Low-Downforce-Pakete nicht unbedingt unser Spezialgebiet. Es wäre natürlich toll, hier ein phänomenales Ergebnis einzufahren, aber anderen Teams ist es in den vergangenen Jahren besser ergangen."

Etwa McLaren mit dem Doppelsieg im Vorjahr, aber auch Ferrari - Fernando Alonso wurde 2010 unter Wert geschlagen. Dass Red Bull auf Strecken wie in Montreal weniger konkurrenzfähig ist als sonst, liegt zum Teil auch daran, dass für diese Hochgeschwindigkeitskurse spezielle Upgrades entwickelt werden, die mit jener Konfiguration, die etwa in Barcelona oder Monte Carlo gefahren wurde, nicht mehr allzu viel zu tun haben.

"Die Rennen mit den wirklich langen Geraden sind für uns eine etwas größere Herausforderung, aber das kommt auch daher, dass wir dafür ein anderes Aeropaket brauchen", bestätigt Webber und ergänzt: "Wir hoffen, dass wir aus den vergangenen Jahren gelernt haben. Das Team ist immer gut vorbereitet, wie wir im Vorjahr in Monza gesehen haben. Sebastian und ich waren schnell, aber nicht ganz vorne. Ich stand immerhin in der ersten Reihe."

¿pbvin|512|3778||0|1pb¿Im Vorjahr war Montreal - damals noch im Bridgestone-Zeitalter - ein Reifenkiller. Das erwarten viele auch nach dem Wechsel auf Pirelli, aber Webber ist seit Monte Carlo vorsichtig geworden, was solche Vorhersagen angeht: "Nach den Longruns am Donnerstagnachmittag hätten wir den Sonntag niemals so vorhergesagt", erinnert er sich an Vettels Einstopprennen im Fürstentum, fügt aber an: "Hier wird es aber sicher mehr Stopps geben."

Dafür, dass er selbst mit den neuen Reifen noch nicht so zurechtkommt, wie er das gerne hätte, sucht er "keine Ausreden. Es ist Aufgabe des Fahrers, alles in den Griff zu bekommen", gibt Webber zu und verwirft die Idee, am Qualifying gar nicht teilzunehmen, um frische Reifen für das Rennen zu sparen: "Ich bin mir nicht sicher, ob der Vorteil genauso groß ist wie in Schanghai. Aber stimmt, es wird eine andere Rolle spielen als in Barcelona oder Monaco."