• 09.06.2011 14:52

  • von Christian Sylt & Caroline Reid

Formel-1-Triumph kostete Red Bull 473 Millionen Euro

Der wundersame Red-Bull-Aufstieg in der Formel 1 ist auch wirtschaftlich ein Musterbeispiel, doch im Jahr 2010 war man nicht das effektivste Team

(Motorsport-Total.com) - Der österreichische Energy-Drink-Konzern Red Bull gab bisher insgesamt 422,4 Millionen Pfund (umgerechnet 473,2 Millionen Euro) für die Formel 1 aus, seit man Ende 2004 das Hauptteam von Ford übernommen hat. Das klingt nach viel, brachte aber Sebastian Vettel im Vorjahr den WM-Erfolg ein. Manche sind daher der Ansicht, dass es sich um ein gutes Geschäft handelte.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Durch den Triumph in Abu Dhabi lohnt sich die Investition von Red Bull

Daten des Branchenmonitors 'Formula Money' zeigen, dass Red Bull 2005 - im ersten Jahr als Teambesitzer - 58,3 Millionen Pfund (umgerechnet 65,3 Millionen Euro) für den Sport ausgab. Bis 2009, als Red Bull um den Titel kämpfte, verdoppelte sich die Investition beinahe auf 106,8 Millionen Pfund (umgerechnet 119,7 Millionen Euro).

Um so viel Vorlaufzeit wie möglich zu haben, werden Formel-1-Autos im Jahr vor dem Einsatz entwickelt. 2009 vergrößerten sich die Ausgaben von Red Bull im Bereich Forschung und Entwicklung um 18,8 Prozent auf 57,2 Millionen Pfund (umgerechnet 64,1 Millionen Euro). Das war aber nicht der einzige Fokus der Investitionsoffensive. Man gab zudem 4,9 Millionen Pfund (umgerechnet 5,5 Millionen Euro) aus, um die Konstruktionsanlagen zu verbessern.

Personalkosten deutlich angestiegen

Obwohl die Personalzahl mit 592 stabil blieb, stiegen die Kosten um 21,9 Prozent auf 45,9 Millionen Pfund (umgerechnet 51,4 Millionen Euro) an. Alleine Vettel soll angeblich 9,8 Millionen Pfund (umgerechnet 11 Millionen Euro) kosten, während Teamkollege Mark Webber angeblich 3,7 Millionen Pfund (umgerechnet 4,2 Millionen Euro) verdient.

Red Bull ist Alleinbesitzer des Teams und stellt das Budget auf, dafür sind die Logos fast überall auf der Lackierung angebracht. Das Team machte einen Vorsteuer-Profit von 3,9 Millionen Pfund (umgerechnet 4,4 Millionen Euro) bei Einnahmen von 160,8 Millionen Pfund (umgerechnet 180,1 Millionen Euro) im Jahr 2009. Laut den Daten von 'Formula Money' sorgen aber die Anteile der TV-Präsenz für eine steigende Rendite.

Nur McLaren effektiver

Bei der Teamlackierung besitzt Red Bull die prominentesten Logos und der Erfolg auf der Strecke sorgt dafür, dass die Marke in den vergangenen zwei Jahren am besten wahrgenommen wurde. Der Gegenwert von Red Bulls Werbewert (AVE) - der Preis, den man für eine vergleichbare Menge an Bildschirmpräsenz zahlen müsste - betrug 2009 geschätzte 136,9 Millionen Pfund (umgerechnet 153,4 Millionen Euro), 2010 waren es 219,9 Millionen Pfund (umgerechnet 246,4 Millionen Euro), als man beinahe auf ein Viertel von allen Teams kam.

Obwohl Red Bull im Vorjahr triumphierte, war man nicht das effektivste aller Formel-1-Teams. Diese Auszeichnung geht an das McLaren-Team, das Zweiter wurde und den Titel knapp verpasste, obwohl man ein viel kleineres Budget besitzt als Red Bull.

Das McLaren-Budget beträgt geschätzte 158,9 Millionen Pfund (umgerechnet 178 Millionen Euro), verglichen mit den 185,2 Millionen Pfund (umgerechnet 207,5 Millionen Euro), die Red Bull zur Verfügung stehen. Das ergibt, dass McLaren pro WM-Punkt ungefähr 350.000 Pfund (umgerechnet 392.095 Euro) ausgibt, während Red Bull auf 374.000 Pfund (umgerechnet 418.982 Euro) kommt.