Webber hätte auch bei Renault landen können

Eigentlich hätte Mark Webber zu Renault gehen sollen, er selbst kämpfte aber vehement darum, zu BMW-Williams zu wechseln

(Motorsport-Total.com) - Es war nie ein Geheimnis, dass Mark Webber eigentlich zu Renault hätte wechseln sollen, wenn es nach deren Teamchef Flavio Briatore gegangen wäre, in einem undurchsichtigen Tauschgeschäft zwischen Briatore und Frank Williams wurde er schlussendlich aber zu BMW-Williams geschleust - auf eigenen Wunsch des Australiers, wie er nun bestätigte.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Kämpfte verbissen für seinen Wechsel zu BMW-Williams: Mark Webber

"Renault und Toyota waren realistische Varianten", beantwortete er die Frage unserer Kollegen von 'Motorsport aktuell', was den die Alternativen zu BMW-Williams gewesen seien. "Renault war sogar sehr realistisch. Aber Williams war das Team, zu dem ich immer wollte. Letztlich habe ich meinen kleinen Machtkampf mit Flavio Briatore gewonnen. Er wollte mich unbedingt zu Renault lotsen, darüber haben wir lange gesprochen. Aber letztlich hat er Frank sein Wort gegeben, dass ich zu Williams gehen darf."#w1#

Webber testete ja 2001 für den damaligen Benetton-Rennstall, aus dem ein Jahr später Renault entstanden ist. Seit jener Zeit wurde er von Briatore gemanagt, der aber auch Fernando Alonso mit einem persönlichen Vertrag an sich gebunden hat. Und für den charismatischen Renault-Boss machte es nur bedingt Sinn, zwei eigene Piloten für dasselbe Team fahren zu lassen, weil einer auf jeden Fall als Verlierer aus dem Stallduell hervorgegangen wäre.

Dass er nicht bei Jaguar bleiben würde, war für Webber "eigentlich vor Saisonbeginn" klar, sagte er außerdem: "Wir hatten eine Klausel im Vertrag, der mich weiter ans Team gebunden hätte, wenn wir unter die ersten Sechs der Konstrukteurs-WM gekommen wären." Das war jedoch nie ein Thema: "Ich wusste, wie David Pitchforth das Team leitet. Deswegen hegte ich die Hoffnung, dass er mich auch dann aus dem Vertrag entlassen würde, wenn wir dieses Ziel erreichen."

Nun konzentriert sich der 28-Jährige voll und ganz auf 2005. Bei BMW-Williams will er seinen ersten Sieg einfahren und um den WM-Titel kämpfen, doch obwohl er am liebsten einige seiner Mitarbeiter von Jaguar mitnehmen würde, sieht er sich nicht in einer Position, in der er das tun könnte: "Es wäre etwas vermessen, bei Williams aufzukreuzen und zu fordern, dass sie diesen oder jenen Mitarbeiter für mich nachholen sollen."