• 01.08.2004 10:17

  • von Fabian Hust

Webber: Habe keinen Einfluss auf den zweiten Fahrer

Mark Webber verrät, wann er die ersten Kontakte zu BMW-Williams knüpfte und warum er keinen Favoriten als Teamkollegen hat

(Motorsport-Total.com) - In der kommenden Saison wird der jetzige Jaguar-Pilot Mark Webber für das BMW-Williams-Team an den Start gehen. Teamchef Frank Williams war frühzeitig klar, dass es sich nach einem neuen Fahrer umsehen muss, weil der Wechsel von Montoya zu McLaren-Mercedes bereits im November vergangenen Jahres offiziell wurde, der Brite selbst sogar bereits im Sommer 2003 wusste, dass der Kolumbianer das Team für die Saison 2005 verlassen wird.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber ist gespannt, wen er als Teamkollegen bekommen wird

Somit knüpfte der 62-Jährige frühzeitig Kontakte zu seinem Wunschkandidaten Mark Webber, wie dieser gegenüber 'Autosport' verrät: "Franks erster Telefonanruf erfolgte nach Silverstone im vergangenen Jahr und dann intensivierte sich das zunehmend. Es konkretisierte sich im Januar, Februar, der Wintertest-Zeit. Wir blieben in dieser Zeit in Kontakt. Frank war ebenso scharf auf einen Deal, wie ich es war. Wenn dich jemand wie Frank anruft, dann ist das sehr schmeichelhaft."#w1#

Allerdings war der Wechsel zu BMW-Williams keine Selbstverständlichkeit, denn der Australier besitzt einen Vertrag mit Jaguar bis in das Jahr 2005, hatte sich zum Glück aber eine Ausstiegsklausel geben lassen. Zudem steht Webber bei Renault unter Vertrag und so hätte Teamchef Flavio Briatore durchaus entscheiden können, dass Webber zu den Franzosen zurückkehrt, wo er in der Saison 2001 Testfahrer war.

"Nun, Jarno war dort, und dann war er doch nicht mehr dort", so Webber, der für Renault keine Option gewesen wäre, wenn Trulli im Team geblieben wäre. "Ich habe großen Respekt vor dem Renault-Team. Ich stehe einigen Jungs dort sehr, sehr nahe, ich habe dort als Testfahrer viel gelernt. Die Zeit dort hat sich für mich sehr gelohnt und sie sind clevere Jungs. Aber mein Herz hat mich woanders hingeführt. Das wollte ich und so ist es dann auch gekommen. Flavio wusste das. Ich denke, dass schlussendlich alle das bekommen haben, was sie wollten."

Während es kein Problem war, aus dem Jaguar-Vertrag rauszukommen, da die Leistungen seines jetzigen Arbeitgebers einfach zu schlecht waren, gab es nach Aussage des 27-Jährigen einige Diskussionen mit Flavio Briatore, dieser habe sich jedoch sehr fair verhalten: "Wie ich schon gesagt habe, jeder hat das bekommen, was er wollte, das ist die Hauptsache." Angeblich wollte das BMW-Williams-Team auch "Briatore-Fahrer" Giancarlo Fisichella verpflichten, doch dieser wechselt seinerseits zu Renault.

Somit muss sich Frank Williams noch nach einem zweiten Fahrer umsehen, wer Teamkollege von Webber wird, darauf hat er selbst "absolut keinen" Einfluss wie er betont: "Ich brauche jemanden, mit dem mich auf einem gleichen Level bewege, sodass wir uns an jedem Wochenende so gut wie möglich gegenseitig antreiben können, der dabei hilft, das Auto zu entwickeln."

Mark Webber glaubt, dass dieser zweite Fahrer nicht unbedingt ein etablierter Pilot sein muss, es könne durchaus ein Nachwuchsfahrer sein: "Beides kann funktionieren. Ich habe gesehen, wie beides sehr gut funktioniert aber auch nicht funktioniert, was jemanden angeht, der keine Motivation hat und jemanden, der nicht über die Erfahrung verfügt und zu viele Fehler macht, wenn es darauf ankommt."