• 07.07.2011 10:26

  • von Roman Wittemeier

Webber entschlossen: "Jetzt müssen Siege kommen"

Mark Webber will seinen Red-Bull-Teamkollegen Sebastian Vettel unter Druck setzen: "Man kann ihn schnappen" - Silverstone und Nordschleife sorgen für Stimmung

(Motorsport-Total.com) - Der kommende Grand Prix in Silverstone soll für Mark Webber zum großen Wendepunkt 2011 werden. Der Australier, dessen Vertrag beim Weltmeisterteam zum Jahresende ausläuft, steht bisher deutlich im Schatten von Teamkollege Sebastian Vettel. Der Deutsche fuhr sich mit sechs Siegen und zwei zweiten Plätzen zu 186 WM-Zählern, Webber (109 Punkte) wartet hingegen noch auf seinen ersten Saisonsieg.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Aufholjagd: Mark Webber will in Silverstone die Kehrtwende einleiten

Der Abstand zwischen den beiden Red-Bull-Piloten ist groß. "Man kann ihn schnappen", sagt Webber dennoch. "Natürlich kann es passieren, dass er sich nochmal absetzt, wenn man gerade dran ist. Es ist natürlich schwierig, fast 80 Punkte aufzuholen. Man muss kämpfen. Irgendjemand muss sich mit Siegen nun heranarbeiten", meint der 34-Jährige gegenüber der Agentur 'AAP'.

"Bei mir lief bisher nicht alles perfekt. Es sind immer nur absolute Kleinigkeiten. Nur bei einem einzigen Piloten lief bisher alles glatt, und das ist Sebastian", sagt Webber und hofft insgeheim, dass auch beim amtierenden Weltmeister mal etwas schiefläuft. "Auch ich habe viele Punkte, aber verglichen mit Sebastians Ausbeute sieht das natürlich nur mittelmäßig aus. Ich muss jetzt Siege folgen lassen."

Mark Webber

Wimbledon: Mark Webber durfte in der königlichen Loge sitzen Zoom

Am kommenden Wochenende steht eines von Webbers Lieblingsrennen auf dem Programm: Silverstone. An jenem Schauplatz, wo der Zwist der Red-Bull-Piloten im vergangenen Jahr eskalierte ("Nicht schlecht für eine Nummer zwei") und Webber schließlich siegte, soll 2011 die große Wende eingeleitet werden. "Die Strecke liegt uns. Es spricht nichts dagegen, dass ich hier wieder um den Sieg kämpfen werde. Das ist jedenfalls das klare Ziel."

"Am liebsten wären wir mir ein paar Siege in Folge", meint Webber kämpferisch. Selbst bei einer Siegesserie und gleichzeitigen Nullnummern von Vettel würde es bis zum Monza-Wochenende im September dauern, bis Webber seinen Kontrahenten eingeholt hätte. Dies ist dem Australier durchaus bewusst, aber Aufgeben gibt es nicht - immerhin geht es auch um einen Vertrag für die Saison 2012.

"Ich war in allen Kategorien in Silverstone stark, würde gern meinen Vorjahressieg wiederholen. Aber all das ist am Freitag nur noch Geschichte, wenn du zur Arbeit aus der Boxengasse rollst", beschreibt Webber in der 'BBC' realistisch. Vor allem trifft diese Aussage in diesem Jahr zu. Zum Rennen in Silverstone tritt das Zwischengas-Verbot in Kraft. Viele Beobachter erwarten, dass Red Bull darunter leiden wird.

¿pbvin|512|3858||0|1pb¿"Wir alle sind gespannt, wie sich die Regeländerung auswirken wird. Ich meine, dass der Zeitpunkt dieser Änderung bizarr ist - um es mal ganz vorsichtig auszudrücken", sagt Webber. "Die Fans werden dies kaum merken, vielleicht nur am leicht veränderten Sound beim Ambremsen. Aber wir Fahrer müssen uns daran gewöhnen. Wir werden am Kurveneingang leichte Korrekturen vornehmen müssen. Wir haben deutlich weniger Abtrieb, dadurch werden auch die Reifen leiden."

In den Tagen vor dem Grand Prix vom Großbritannien war Webber im Dauereinsatz: Wimbledon, Mugello, Goodwood und Nürburgring. "Ich habe mit Freunden ein paar Runden auf der Nordschleife gedreht. Mein GP3-Schützling Mitch Evans war dabei und zum Beispiel auch der australische Ruder-Olympiasieger James Tomkins. Wir hatten in unseren Porsche GT3 viel Spaß. Die Strecke kann man kaum in Worte fassen - einfach unglaublich! So etwas erlebe ich nicht oft, daher genieße ich es umso mehr."