• 09.08.2003 15:05

  • von Marcus Kollmann

Webber: "Das ist wirklich ein großartiges Gefühl"

Der Jaguar-Pilot verrät seine Meinung zur Ein-Runden-Qualifikation und erklärt warum er für die restliche Saison motiviert ist

(Motorsport-Total.com) - Für Jaguar-Pilot Mark Webber bestand das Rennwochenende auf dem Hockenheimring vor einer Woche eigentlich aus drei Höhepunkten. Mit seinem in der Vor-Qualifikation am Freitag herausgefahrenen vierten Platz, der es ihm ermöglichte am Samstag als viertletzter Pilot auf die Strecke zu gehen, war jedoch nur einer davon positiv.

Titel-Bild zur News: Mark Webber (Jaguar Racing)

Webber hofft auf weitere Punkte bis zum Saisonende

Im für die Startaufstellung relevanten Einzelzeitfahren am Samstag leistete sich der Australier dann jedoch in der vorletzten Kurve einen größeren Fehler der ihn schlussendlich so viel Zeit kostete, dass am Ende nur Startplatz 11 heraussprang.

"Es ist unmöglich bei dieser Ein-Runden-Qualifikation keine kleinen Fehler zu machen. Ich machte in Kurve 6 einen Fehler der mich davon abhielt Jarno Trulli von Startposition 3 zu verdrängen", so Webber, der sich mit seinem Fahrfehler aber arrangieren konnte da "man natürlich gleich nach Hause fahren könnte, wenn man nicht an das Limit geht."

Während einige Piloten generell mit dem Einzelzeitfahren ihre Schwierigkeiten haben und das frühere System, wo jedem Piloten innerhalb der einstündigen Qualifikation 12 Runden zur Verfügung standen, besser finden, kann der Jaguar-Pilot der jetzigen Lösung auch etwas Gutes abgewinnen: "Die Ein-Runden-Qualifikation macht mit wenig Benzin an Bord sehr viel Spaß, denn man wird nicht durch das zusätzliche Gewicht behindert und kann an das Limit gehen. Das ist wirklich ein großartiges Gefühl."

Die Erklärung für seinen Fehler in der Qualifikation am Samstag lieferte der 26-Jährige damit gleich mit, denn wie sich am Sonntag herausstellen sollte, setzte er auf nur zwei Boxenstopps und hatte damit natürlich ein schwerer betanktes Auto.

Die Strategie der "Raubkatzen" ging im Rennen aber schlussendlich nicht auf, denn in der 65. Runde entschloss sich der auf Platz 9 liegende Webber zu einer Alles-oder-Nichts-Aktion und drehte sich beim Versuch Jenson Button zu überholen von der Strecke.

"Ich habe sehr hart gekämpft, um Anschluss zu halten und Jenson Button zu überholen, doch in meiner letzten Runde hatte ich die Wahl zwischen Platz 9 und keinen Punkten oder einem Angriff auf Jenson und einem möglichen Punkt. Ich entschied mich für Letzteres. Da der Grip und die Balance aber ein Problem waren, drehte sich das Auto und das war es dann. Die Aussicht, einen Punkt zu holen, bestand und ich musste es einfach versuchen", plagten Webber nach seinem Ausfall keine Schuldgefühle und auch sein Team machte ihm keinen Vorwurf.

Auch wenn der Australier, der bisher alle zwölf WM-Punkte für Jaguar holte, in den letzten beiden Rennen nicht punkten konnte und sich die Saison nun ihrem Ende neigt, sieht er durchaus noch die Möglichkeit seine Platzierung als Zehnter in der Fahrerwertung zu verbessern: "In den kommenden Rennen sind noch jede Menge Punkte zu holen. Jaguar hat sich seit dem letzten Jahr enorm verbessert und wir müssen diesen Schwung nun bis Japan behalten", so Webber, der auf weitere Zähler hofft.