• 21.10.2004 15:28

  • von Marco Helgert

Was nun, Jenson Button?

Im "Fall Button" wurde entschieden, und am Ende trägt Jenson Button den größten Schaden seines Wechselwunsches allein

(Motorsport-Total.com) - Die Entscheidung über die vertragliche Situation von Jenson Button brachte allerorten Erleichterung. Der Engländer wollte 2005 für BMW-Williams fahren, obschon das BAR-Honda-Team eine Option auf seine Dienste einlöste. Nun entschied das 'Contract Recognition Board' in der Schweiz, dass der BAR-Honda-Kontrakt gültig ist, der Wechsel zu BMW-Williams ist damit geplatzt.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button und das Wechselspiel - er wollte weg, nun muss er bleiben

Doch wer ist der Verlierer im "Fall Button"? Beide Teams können erhobenen Hauptes den Schauplatz verlassen. BAR-Honda sicherte sich die Dienste für Jenson Button, BMW-Williams versuchte, den Engländer zu bekommen, was nicht gelang. Aber ohne einen Versuch hätten sie ihn ohnehin nicht bekommen.#w1#

Die Entscheidung des 'CRB' bleibt daher auch unangefochten, weitere Rechtsmittel wird Frank Williams nicht in Anspruch nehmen. Doch was wird nun aus Jenson Button? Die oftmals genannte Möglichkeit, dass der 24-Jährige aus seinem nun endgültig anerkannten BAR-Vertrag herausgekauft wird, erscheint auf den ersten Blick nur wenig wahrscheinlich.

Frank Williams war selten bereit, viel Geld für die Fahrer auszugeben. Doch nun müsste er zusätzlich zur Fahrergage von Button eine Ablösesumme in Millionenhöhe an BAR-Honda überweisen. Auf einem anderen Blatt steht jedoch, ob Button auch in der Saison 2005 in einem BAR-Honda-Boliden sitzen wird.

David Richards muss nun entscheiden, ob er Button das Cockpit wieder anvertraut. Immerhin würde er damit einen Fahrer einsetzen, der bis zuletzt alles daran setzte, das Team zu verlassen. Auf der anderen Seite ließen seine Leistungen auch nach der Bekanntgabe des Wechselwunsches nicht nach - ein Motivationsproblem hatte Button also offenbar nicht.

Für Richards war der mögliche Weggang seines Starpiloten jedoch auch strategisch ein Horrorszenario. Das gesamte Marketing des Teams wurde um Button herum aufgebaut, war jugendlich und "cool". Das Fehlen des Schlüsselelementes Button hätte die gesamte Strategie durcheinander bringen können.

Doch Buttons Image ist nun ohnehin gestört und könnte weiteren Schaden nehmen. Vor der Entscheidung sprach er davon, im Falle eines Scheiterns des Wechsels auch ein Jahr Pause einzulegen. Nun trat dieser Fall ein, doch der Engländer äußerte den Wunsch, auch 2005 für BAR-Honda zu fahren. Das BAR-Honda-Team hat sich noch nicht explizit geäußert, ob Button 2005 auch fahren darf, Beobachter des Teams gehen aber davon aus.

Auch wenn die Vertragsquerelen mit Button, BAR-Honda und BMW-Williams nun beendet sind, noch ist nicht alles überstanden. Und während die beteiligten Teams kaum Schaden nehmen, haben sich Jenson Button und das dazugehörige Management keinen Gefallen mit dieser Wechselposse gemacht.

Folgen Sie uns!

Formel-1-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Formel-1-Newsletter von Motorsport-Total.com!