• 21.10.2004 11:30

Heidfeld will statt Button zu BMW-Williams

Nick Heidfeld wittert eine neuerliche Chance, zu einem Top-Team zu stoßen - Testfahrten bereits im November möglich

(Motorsport-Total.com/sid) - Nach dem Wechselverbot für Jenson Button hat Nick Heidfelds Hoffnung auf ein Cockpit bei BMW-Williams neue Nahrung erhalten. Durch die am Mittwoch verkündete Entscheidung des unabhängigen Schiedsgerichtes 'CRB', wonach Jenson Button einen für 2005 noch gültigen Vertrag mit BAR erfüllen muss und nicht wie gewünscht zu den Weiß-Blauen wechseln darf, hat das Fahrerkarussell unmittelbar vor dem Saisonfinale in Brasilien mit "Quick Nick" an Bord wieder Fahrt aufgenommen.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld spekuliert auf ein BMW-Williams-Cockpit für 2005

"Durch die ausstehende Button-Entscheidung stand alles still", sagte der Jordan-Pilot dem Sport-Informations-Dienst (sid) in Sao Paulo. Gespräche hatte es sowohl mit BMW-Williams als auch mit BAR gegeben, ebenso mit Jaguar und Jordan, deren Zukunft aber noch unsicher ist. "Es sind noch vier Plätze frei, darunter ein sehr gutes Cockpit", erklärte Heidfeld, warum er zuletzt im Gegensatz zum Vorjahr relativ gelassen geblieben war.#w1#

Dabei kommt ihm der CRB-Schiedsspruch, den sowohl Button als auch BMW-Williams respektieren werden, sehr entgegen, denn dem bayerisch-britischen Rennstall steht Heidfeld "ein bisschen näher" als BAR: "Es hat im Sommer schon recht weitgehende Kontakte gegeben. Leider hat es mit der geplanten Testfahrt dann nicht geklappt."

Teamchef Frank Williams wollte Heidfeld kurzfristig als Ersatz für den verletzten Ralf Schumacher testen, was aber an finanziellen Forderungen von Heidfelds Teamchef Eddie Jordan scheiterte. Dass aus der kurzfristigen Allianz nichts geworden ist, hat laut Heidfeld "weder an mir noch an Williams gelegen". Die Testfahrten kann der Deutsche nun voraussichtlich bereits im November nachholen.

Einen Blick auf die 2006 neu in die Formel 1 drängenden Teams Midland und Dubai F1 riskiert Heidfeld noch nicht. "Erstmal suchen wir einen Platz für das nächste Jahr", sagt er. Ein ähnliches Übergangsjahr wie 2004 bei einem Hinterbänkler wie Jordan würde er sich allerdings gut überlegen: "Zu Beginn des Jahres lief er sehr gut, da konnte ich mich auch mal in Szene setzen. Als Mitte der Saison dann aber Testfahrten und Weiterentwicklung ausblieben, war es sehr schwer, sich positiv zu verkaufen."

Ein mögliches Engagement bei BMW-Williams könnte allerdings zunächst auf ein Jahr beschränkt sein, da das Team Button spätestens 2006 zurückholen möchte. "Wir sind enttäuscht über das Urteil, werden aber keine weiteren Versuche unternehmen, Jenson für 2005 zu bekommen, ihn aber sicher 2006 zurückholen", sagte Frank Williams nach dem 'CRB'-Spruch. Damit ist auch die Spekulation über eine Ablösesumme an BAR von angeblich mehr als vier Millionen Euro vom Tisch.

Heidfeld ist unterdessen trotz der teilweise schwierigen Bedingungen bei Jordan mit seiner Saison zufrieden: "Ich habe keine größeren Fehler gemacht, und die beiden Punkte in Monaco, wo mein Auto beschädigt war, waren sicher das Highlight." Einen dritten Zähler holte er in Montreal hinter Teamkollege Timo Glock: "Da habe ich aber an der Box eine Minute verloren, deshalb wäre dort sogar mehr drin gewesen."

Für Sao Paulo wünscht sich Heidfeld noch einen guten Abschluss - und endlich wieder mal Regen: "Bei solchen Bedingungen fahre ich gerne - wie in Sao Paulo 2001." Damals holte er hinter David Coulthard und Michael Schumacher als Dritter das beste Resultat seiner Karriere.